Auf der Luzerner Allmend findet am Dienstag das Spitzenleichtathletik-Meeting statt. Mit am Start ist auch die «Crème de la Crème» der Schweiz. Die Hürden-Cracks Ditaji Kambundji und Jason Joseph machen wie Stabhochsprung-Europameisterin Angelica Moser, Sprinter William Reais und Timothé Mumenthaler sowie Mehrkämpferin Annik Kälin ihre Aufwartung. Letztere tritt in Luzern im Weitsprung an.
Es wird für viele der vorletzte Wettkampf sein, bevor man nach dem Diamond-League-Meeting in London am Samstag in einen längeren Trainingsblock startet. In den Interviews mit SRF wird klar: Die WM in Tokio im September ist das grosse Saisonziel. Dann soll die Topform erreicht werden. Luzern ist eine weitere Station auf dem Weg nach Japan, bei der man Selbstvertrauen tanken und sich mit internationaler Konkurrenz messen kann.
Heimmeeting ein Vorteil – oder doch nicht?
Die familiäre Atmosphäre in Luzern behagt Kambundji sehr: «Es ist anders. Man fährt mit dem Auto hierher und muss nicht fliegen. Darüber sind wir froh.» Allgemein freut sich die 23-Jährige, vor Heimpublikum anzutreten. «Ich bin überzeugt vom Heimvorteil.» Vom Rennen selbst erhofft sich Kambundji auch einiges: «Ich bin super in Form.» Zwar könne es noch sehr viel schneller gehen in dieser Saison, aber: «Wir können jetzt von Lauf zu Lauf aufbauen.»
Auch Joseph blickt freudig auf das Meeting voraus. Der Baselbieter ist sich allerdings unsicher, ob das Rennen vor heimischem Publikum wirklich ein Vorteil ist: «Mein Ego lässt nicht zu, dass ich Zweiter werde oder eine schlechte Zeit laufe. Ich will zeigen, was ich kann.» Dann werde man nach dem Rennen sehen, ob es ein Heimvorteil oder -nachteil sei.
Der 26-Jährige befindet sich in dieser Saison wieder in einer starken Verfassung. Im Juni konnte er erstmals in der Diamond League gewinnen. Dass bald eine längere Trainingspause ansteht, stört ihn überhaupt nicht: «In diesem Jahr freue ich mich brutal auf den Block.» Es sei eine Chance, noch einmal besser zu werden, wirklich zu «peaken» und die «Endform» zu finden für den letzten Push der Saison.
Moser kommt in Fahrt
Für Moser dient das Meeting auf der Allmend als Standortbestimmung. Die Zürcherin startete aufgrund einer Verletzung mit Trainingsrückstand in die Saison und konnte ihre Spitzenhöhen noch nicht erreichen. «Die Form wird jetzt immer besser. Ich habe das Gefühl, eine Höhe über 4,70 m sollte drinliegen.» Von ihrem vor rund einem Jahr aufgestellten Schweizer Rekord von 4,88 m ist das zwar noch weit entfernt. Dennoch stimmt der Fahrplan bei der Europameisterin hinsichtlich WM.
«Wir haben in der ersten Saisonhälfte bewusst Wettkämpfe bestritten und unter der Woche hart trainiert», sagt die 27-Jährige. Jetzt seien die ersten Wochen mit reduziertem Trainingsumfang, um erholter an die Meetings zu reisen. Nach London legt dann aber auch Moser noch einmal einen Trainingsblock ein, damit sie an der WM spät in der Saison möglichst in Topform ist.