Am 5. August 1997 schrieb Anita Weyermann an der WM in Athen Schweizer Leichtathletik-Geschichte. Die damals 19-jährige Bernerin mobilisierte auf den finalen Metern des 1500-m-Rennens ihre letzten Kräfte und wehrte sich wortwörtlich mit Händen und Füssen gegen das Verpassen einer Medaille.
Als sie kurz vor dem Ziel in die Mangel genommen wurde, drängelte sich Weyermann zwischen ihren Konkurrentinnen durch und übernahm temporär die Spitze. Am Ende holte sie die Bronzemedaille – es war das erste Edelmetall, dass eine Schweizer Leichtathletin an einer Weltmeisterschaft gewinnen konnte.
Ein Spruch für die Ewigkeit
Zur Legende machte sich Weyermann aber nicht nur mit dem Gewinn von Bronze, sondern auch mit ihrem Interview, das sie wenige Tage zuvor nach dem Vorlauf gegeben hatte. «Im Halbfinal gibt es nur eines: ‹Gring abe u vou seckle!›», blickte die nie um einen Spruch verlegene Bernerin voraus.
Gesagt, getan: Weyermann ging mit dem Kopf durch die Wand und belohnte sich mit Rang 3.