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WM-Saison vorbei Mujinga Kambundji erwartet Nachwuchs

  • Mujinga Kambundji erwartet im Herbst 2025 ihr erstes Kind.
  • Ihre Sprintkarriere will die 32-jährige Bernerin danach fortsetzen und an den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles teilnehmen.
  • Die aktuelle Saison beendet die Hallen-Weltmeisterin vorzeitig.

Für Mujinga Kambundji ist die Leichtathletik-WM-Saison 2025 aus freudigem Grund bereits zu Ende. Die 32-jährige Bernerin wird im Herbst zum ersten Mal Mutter.

«Ich freue mich extrem auf das neue Kapitel in meiner Karriere», lässt sich Kambundji in einer Medienmitteilung zitieren. Zwar wären aus medizinischer Sicht weitere Wettkämpfe möglich gewesen, «doch spürte ich in den letzten Wochen, wie sich das Körpergefühl durch die Schwangerschaft verändert und mir im Rennen schlicht die Substanz fehlt.»

Wettkampf- aber keine Trainingspause

Sowohl beim Saisondebüt im Freien Ende April in Xiamen über 200 m (23,51 Sekunden) als auch vor einer Woche in Doha über 100 m (11,49 Sekunden) – beides Meetings der Diamond League – belegte Kambundji den letzten Rang. Vor diesem Hintergrund entschied sie sich, die Saison mit der WM im September in Tokio als Höhepunkt abzubrechen.

Kambundji wird allerdings angepasst weiter trainieren, «um mein Fitnessniveau möglichst lange zu erhalten.» Ihr Ziel ist, 2026 auf die Bahn zurückzukehren und wieder kompetitiv zu sein, wobei sie betont: «Wir werden nichts überstürzen.»

Olympia als Ziel

Im August 2026 stehen in Birmingham Europameisterschaften auf dem Programm, wo sie über 200 m als Titelverteidigerin antreten würde. Kambundji und ihr Trainer und Partner Florian Clivaz streben 2028 in Los Angeles eine fünfte Teilnahme an Olympischen Spielen an. Eine Olympiamedaille fehlt noch im eindrücklichen Palmarès der zweifachen Schweizer Sportlerin des Jahres. 2021 in Tokio und 2024 in Paris belegte sie über 100 m jeweils den 6. Platz.

Ihre Comeback-Pläne werden durch Vorbilder bestärkt. «Shelly-Ann Fraser-Pryce und Nia Ali haben in den letzten Jahren trotz fortgeschrittenen Sprint-Alters bewiesen, was als Mutter möglich und machbar ist», so Kambundji. Fraser-Pryce gewann zwei ihrer fünf WM-Titel über 100 m nach der Geburt ihres Sohnes – den letzten 2022 in Eugene im Alter von 35 Jahren.

Die 36-jährige Nia Ali eroberte 2019 in Doha keine 16 Monate nach der Geburt ihres zweiten Kindes ihr einziges WM-Gold über 100 m Hürden. Ihre Bestmarke im Hürdensprint von 12,30 Sekunden gelang ihr gar als dreifache Mutter.

Radio SRF 1, Nachrichten. 23.05.2025, 11:00 Uhr ; 

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