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Als Weltmeister an die Judo-EM Stump: Dank Energiesparmodus zum nächsten Erfolg?

Judoka Nils Stump hat nach dem WM-Titel vor einem halben Jahr auch an der EM Grosses vor.

Nils Stump gönnt sich auf seinem Balkon gerne mal ein Eisbad, um wach in den Tag zu starten. Der Judoka verfolgt mit seiner ungewöhnlichen Morgenroutine aber auch noch ein anderes Ziel: Nach harten Trainingswochen steht kurz vor der EM im französischen Montpellier am Wochenende vor allem eines im Vordergrund: Regeneration.

Dass Stump alles andere als ein Warmduscher ist, bewies er im vergangenen Mai in Katar. Für viele überraschend riss er sich in der Kategorie unter 73 kg den WM-Titel unter den Nagel. Der Erfolg katapultierte ihn unversehens ins Rampenlicht.

«Direkt nach der WM war viel los, es gab viele Termine, die ich wahrnehmen durfte. Jetzt ist aber wieder Normalität eingekehrt», sagt der 26-Jährige. Heisst in seinem Fall: Wenig Aufmerksamkeit, dafür umso mehr Schweiss und Arbeit.

Kein grosser Druck wegen Olympia

Im Nationalen Leistungszentrum in Brugg (AG), unweit seines Wohnortes in Windisch, bereitete sich der Zürcher unter der Fuchtel von Trainer Alex Budolin intensiv auf den nächsten Grossanlass vor. Interessant ist, dass Stump zuletzt allgemein sehr viel mehr Zeit auf der Trainingsmatte verbracht hat als bei Wettkämpfen. Gerade einmal ein Masters-Turnier hat er seit dem Triumph in Doha bestritten.

«Ich habe mit dem WM-Titel schon sehr viele Punkte für die Olympia-Qualifikation gemacht. Das erlaubt es mir, die Turniere gezielt auszuwählen und mich spezifisch darauf vorzubereiten», erklärt Stump.

Die Wettkampfpraxis sei nicht von höchster Priorität. «Judo ist hart und nimmt den Körper sehr mit. Die Erholung ist deshalb wichtig.» Der langfristige Fokus liegt klar auf Olympia 2024 in Paris.

«Nur» Nummer 3 des Turniers

Als Weltmeister wird Stump in Montpellier der Mann sein, den es zu schlagen gilt. In der Weltrangliste nimmt er indes «nur» Platz 6 ein. Mit dem Aserbaidschaner Hidayat Heydarov (1) und dem Georgier Lasha Shavdatuashvili (4) sind an der EM zwei besser klassierte Athleten am Start.

SRF zwei, Sportflash, 01.11.2023, 20:00 Uhr ; 

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