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EM in Paris Olympia-Traum: Schweizer Flag-Football-Teams wollen hoch hinaus

EM-Medaille? Oder gar der Titel? Die Schweizer Nationalteams im Flag Football reisen ambitioniert nach Paris.

«Wir reden über den EM-Titel», gibt Urs Fässler zu. Der 59-Jährige ist Headcoach des Schweizer Männer-Nationalteams im Flag Football und ergänzt: «Wir haben gute Chancen, aber es wird definitiv kein Selbstläufer.»

Ähnlich sind die Ambitionen in der Frauen-Nati: «Unser Ziel ist Gold», sagt Schlüsselspielerin Enja Hüberli. «Wir hielten an der letzten WM mit dem Europameister und dem Vizeeuropameister mit. Das hat uns für diese EM viel Selbstvertrauen gegeben.»

Flag Football ist eine kontaktlose Variante des American Football. Statt den ballführenden Spieler zu tackeln, versuchen die Verteidiger, ihn zu stoppen, indem sie ihm eine am Gürtel hängende Flagge abreissen.

Fernziel Olympia

Von Donnerstag bis Samstag findet in Paris die EM mit 24 Männer- und 19 Frauen-Teams statt. Jeweils mit einem Top-6-Rang (Fässler: «unser Minimalziel») würden sich die Schweizer Nationalteams für die WM 2026 qualifizieren. Und dort geht es um Grosses: die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2028. In Los Angeles ist die Sportart erstmals olympisch.

«Olympia 28 ist das grosse Ziel», bestätigt Quarterback Tim Vogler. Es sei «megatoll», dass der Sport dadurch noch bekannter werde. Gleichzeitig steige auch der Druck. «Wir müssen alles geben, was wir haben, denn es wäre schade, eine solche Chance auszulassen.»

Die Männer-Nati hat bereits bewiesen, dass sie mit Druck umgehen kann: An der WM im vergangenen Jahr holten die Schweizer dank insgesamt 5 Siegen Bronze. Nur die USA im Halbfinal waren zu stark.

Boomende Sportart

Flag Football entwickelt sich derzeit rasant. Immer mehr Menschen begeistern sich für die Disziplin. «Es ist die wohl am schnellsten wachsende Sportart», sagt Headcoach Fässler. «Weltweit spielen drei Millionen Leute Flag Football. In der Schweiz sind es über tausend.»

Dies hat zur Folge, dass die Aktiven – allesamt Amateure – immer mehr investieren müssen, damit sie nicht von der Konkurrenz überholt werden. «Wir müssen mehr Gas geben und nach der Arbeit oder Schule selber Athletiktrainings organisieren, um unser Niveau zu heben», sagt Vogler.

Die «Konkurrenz» sind beileibe nicht nur die EM-Gegner. Auch intern ist der Konkurrenzkampf grösser geworden. «Es sind neue Leute mit dem Ziel Olympia in den Sport gekommen», erzählt Vogler. «Das ist cool, weil es das Niveau des Sports hebt. Wir, die schon länger dabei sind, müssen uns nun beweisen. Wir müssen zeigen, dass wir nicht einfach von athletisch starken Neulingen abgelaufen werden können.»

SRF zwei, Sportflash, 23.09.2025, 20:00 Uhr ; 

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