Die EM 2021 in Wien war für Tanja Hüberli und Nina Brunner mit vielen Emotionen verbunden. Nur zwei Wochen nach dem bitteren Ausscheiden im Olympia-Achtelfinal in Tokio zeigte das Duo beim Turnier in der österreichischen Hauptstadt eine starke Reaktion und holte sich den ersten grossen Titel seiner Karriere.
Auch an der EM im vergangenen Jahr in München erreichten die Zugerin und die Schwyzerin wie schon 2018 den Final, der gegen das lettische Duo Tina Graudina/Anastasija Samoilova verloren ging. Bei Hüberli kommt ausserdem der Silbergewinn von 2014 an der Seite von Tanja Goricanec hinzu. Eine Bilanz, die sich sehen lässt.
Man kann jetzt nicht einfach sagen, dass es wieder eine Medaille gibt. Dafür sind zu viele gute Teams hier.
Und die Chancen stehen gut, dass das EM-Palmarès von Brunner/Hüberli in diesem Jahr Zuwachs in Form einer weiteren Medaille erhält. Die beiden Schweizerinnen gehen als topgesetztes Duo ins Turnier. Dennoch warnt Hüberli: «Man kann jetzt nicht einfach sagen, dass es wieder eine Medaille gibt. Dafür sind zu viele gute Teams hier. Wir nehmen Spiel für Spiel und konzentrieren uns auf unsere Leistung.»
Dass Europameisterschaften für sie ein gutes Pflaster sind, streitet aber auch Hüberli nicht ab: «Wir spielen grundsätzlich immer gerne an solchen Turnieren, an denen man einen Titel gewinnen kann. Auf der World Tour sind Spitzenteams aus der ganzen Welt dabei, die fehlen hier natürlich.» Die Konkurrenz sei dennoch gross: «Es gibt auch in Europa sehr gute Teams. Wenn man hier eine Medaille gewinnen will, muss man bis zum Schluss sehr gut spielen.»
Reaktion auf die Enttäuschung von Gstaad?
Die Saison startete für Brunner/Hüberli gesundheitlich nicht ideal, hatten doch beide Spielerinnen mit Verletzungen zu kämpfen. Nach guten Leistungen setzte es zuletzt in Gstaad mit dem Out nach den Gruppenspielen eine herbe Enttäuschung ab. «Es war definitiv keine gute Leistung von uns. Beim Heimturnier ist das natürlich noch einmal schlimmer. Aber wir müssen akzeptieren, dass es ein Turnier war, bei dem es uns nicht gelaufen ist», blickt Brunner zurück.
Umso schöner sei es, dass es nun in Wien mit der EM weitergeht. In die Titelkämpfe in der österreichischen Hauptstadt gehen Brunner/Hüberli mit neuer Energie. «Nach Gstaad haben wir eine Woche Pause gemacht. Das hat uns sehr gut getan. Jetzt hatten wir noch einmal zwei Wochen Zeit, um uns auf die EM vorzubereiten. Wir haben ein paar Sachen angeschaut, die in Gstaad noch nicht so gut gelaufen sind. Jetzt sind wir frisch und gut vorbereitet.»