- Am Gstaader Beachvolleyball-Turnier sind alle Schweizer Duos ausgeschieden.
- Tanja Hüberli/Nina Brunner scheitern überraschend schon in den Achtelfinals.
- Für das Bestresultat sorgen Marco Krattiger/Florian Breer als Fünfte.
Die Fans im vollen Gstaader Stadion erlebten einen emotionalen Freitag – mit einem aus Schweizer Sicht bitteren Ende. Am Mittag hatten Marco Krattiger und Florian Breer mit einem überraschenden Viertelfinal-Einzug für Jubelstürme und den Höhepunkt gesorgt. Am Abend folgte dann die allgemeine Ernüchterung.
Zuerst waren Tanja Hüberli und Nina Brunner bereits in ihrem ersten K.o.-Spiel gescheiterten, dann endete auch der Höhenflug von Krattiger/Breer abrupt. Während Hüberli und Brunner das Berner Oberland enttäuscht verliessen, konnten Krattiger und Brunner mit ihrem Auftritt mehr als zufrieden sein – auch wenn sie im ersten Moment bitter enttäuscht waren nach dem 18:21, 13:21 gegen die Chilenen Marco und Esteban Grimalt. «In diesem Spiel wäre mehr möglich gewesen, das macht das Ausscheiden bitter», resümierte Krattiger.
Bestes Männer-Ergebnis seit 2009
Das war noch am Mittag anders gewesen. Gegen die Österreicher Martin Ermacora/Moritz Pristauz (14:21, 21:17, 15:9) gelang dem Thurgauer und seinem Basler Partner nach einem missglückten Start praktisch alles.
Getragen vom fanatischen Gstaader Publikum spielten sich die beiden Schweizer in einen Rausch. Der erste Viertelfinal-Einzug auf höchster Stufe war der verdiente Lohn. Und auch die chilenischen Cousins, die Breer und Krattiger als «gute Freunde auf der Tour» bezeichnen, wären zumindest auf dem Papier keine unschlagbaren Gegner gewesen.
Doch wie so oft schon in dieser Saison fehlte es dem besten Schweizer Team an Konstanz. Mit etwas Abstand werden Krattiger/Breer den ersten Einzug in die Top 8 eines Schweizer Männerteams in Gstaad seit 2009 positiv einzuordnen wissen.
Der grösste Trumpf stach nicht
Hüberli/Brunner hatten sich nach den Plätzen 4 (2019) und 5 (2021) an den letzten Heimturnieren sowie den zuletzt zwei 3. Rängen auf der Tour viel vorgenommen. Doch der vermeintlich stärkste Schweizer Trumpf nach dem verletzungsbedingten Forfait der Olympia-Dritten Joana Heidrich/Anouk Vergé-Dépré stach nicht.
Die topgesetzten Europameisterinnen mussten sich im Achtelfinal den unbekannten, aber starken Amerikanerinnen Kristen Nuss/Taryn Kloth knapp mit 16:21, 21:16, 14:16 geschlagen geben. Nuss und Kloth spielen ihre erste Saison auf der Tour, haben aber bereits zwei kleinere Turniere gewonnen.
Hüberli/Brunner legen Pause ein
Die Stärke der Amerikanerinnen, respektive das Pech in der Auslosung war das eine. Das andere war, dass Hüberli/Brunner in diesem Spiel nicht ihr bestes Niveau erreichten. Die Zentralschweizerinnen werden nun eine Wettkampfpause einlegen, um dann Mitte August die Mission Titelverteidigung an der EM in München gestärkt in Angriff zu nehmen.
Für Esmée Böbner und Zoé Vergé-Dépré war das Turnier nach der ersten K.o.-Runde vorbei. Sie verloren gegen das brasilianische Duo Taiana Lima/Hegeile mit 21:23 und 14:21. Im ersten Satz kamen die Schweizerinnen beim Stand von 21:20 noch zu einem Satzball, verloren dann aber drei Punkte in Serie.