«Nun ist die Reihe an uns», meinte eine gut gelaunte Joana Heidrich nach dem Sieg im WM-Viertelfinal im Platzinterview. Damit unterstrich die Schweizerin nicht nur die Medaillenambitionen von ihr und Anouk Vergé-Dépré, sondern sendete auch gleich eine Warnbotschaft an die nächsten Gegnerinnen.
Die offene Rechnung
Das an zweiter Stelle gesetzte Duo um Duda und Ana Patricia ist für die Schweizerinnen nämlich kein unbekanntes. Erst vor zwei Wochen besiegten die Brasilianerinnen Heidrich/Vergé-Dépré im Viertelfinal des Turniers von Jurmala (LAT) in drei Sätzen und schürten damit deren Wunsch auf eine prompte Revanche.
Dass es im zweiten Versuch klappen könnte, hält auch SRF-Experte Martin Laciga für möglich. «Sie mussten an dieser WM erst einen Satz abgeben», so der ehemalige Profi über die bisherige Leistung der beiden Schweizerinnen. Tatsächlich scheinen sie trotz der Hitze in Rom mit den «extremen Bedingungen» bisher gut zurecht zu kommen. Dennoch sieht Laciga in den hohen Temperaturen eher einen Vorteil für die Südamerikanerinnen.
Es fehlt nicht mehr viel
Um im vorgezogenen Endspiel – ein Schweizer Halbfinal-Sieg würde die erste WM-Medaille bei den Frauen bedeuten – den Exploit zu schaffen, gilt es für Heidrich/Vergé-Dépré die letzten Fehlerquellen in einer ansonsten «sehr konstanten Spielweise» zu reduzieren. Verbesserungspotenzial sieht Laciga etwa in den Zuspielen der Bernerin, die im Viertelfinal bisweilen zu nah an das Netz gerieten.
Auch Phasen fehlender Konzentration gelte es mit dem Ziel vor Augen laut dem 47-Jährigen nun konsequent zu minimieren. Gelingt dies und behalten die Schweizerinnen in der italienischen Hauptstadt erneut einen kühlen Kopf, hängt in der 13. Austragung endlich auch eine Medaille um einen Schweizer Hals.