- Der Norweger Johannes Thingnes Bö gewinnt an der Biathlon-WM in Oberhof nach dem Sprint auch die Verfolgung überlegen.
- Bester Schweizer wird Niklas Hartweg (17.), dem nur ein Schiessfehler unterläuft.
- Bei den Frauen krönt sich die Französin Julia Simon zur Weltmeisterin. Amy Baserga macht 13 Plätze gut und belegt als beste Schweizerin Rang 26.
An Johannes Thingnes Bö führt derzeit kein Weg vorbei. Der an Grossanlässen bereits hochdekorierte Norweger setzte sich nach dem Sprint auch in der Verfolgung über 12,5 km durch. Der 29-Jährige kam ohne einen einzigen Schiessfehler durch und setzte sich mit mehr als einer Minute Vorsprung vor seinem Landsmann Sturla Holm Lägreid durch, der ebenfalls alle 20 Scheiben abräumte.
Johannes Thingnes Bruder Tarjei Bö verpasste seine zweite Medaille in Oberhof hauchdünn. Er musste sich ganz zum Schluss vom Schweden Sebastian Samuelsson übersprinten lassen, der sich Bronze sicherte.
Hartweg zwischenzeitlich in den Top 10
Ein starkes Rennen zeigte Niklas Hartweg, der als bester Schweizer mit gut dreieinhalb Minuten Rückstand auf den 17. Platz lief. Die ersten drei Schiessen absolvierte er fehlerfrei und schob sich damit zwischenzeitlich auf den 9. Platz vor. Beim letzten Stehendschiessen setzte der 22-Jährige den zweiten Schuss aber daneben und musste doch noch in die Strafrunde, womit der Traum von einer Top-10-Klassierung geplatzt war.
Eine läuferisch ausgezeichnete Leistung zeigte Jeremy Finello, der sich dank der schnellsten Laufzeit von Platz 52 auf den 28. Schlussrang vorarbeitete. Gleich 6 Schiessfehler, 5 davon beim dritten Schiessen, sorgten aber dafür, dass für ihn kein besseres Resultat herausschaute. Sebastian Stalder verzichtete auf einen Start.
Simon schüttelt Herrmann-Wick ab
Im Rennen der Frauen über 10 km ging Gold an Julia Simon, die damit ihre erste Einzelmedaille an einer WM gewann. Die von Platz 10 aus gestartete 26-jährige Französin zeigte im dichten Nebel eine tolle Aufholjagd und krönte sich mit 27 Sekunden Vorsprung auf Sprint-Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick zur Weltmeisterin.
Das letzte Stehendschiessen nahmen die Französin und die Deutsche gemeinsam in Angriff. Zwar leistete sich die zuvor fehlerfreie Simon zum Abschluss doch noch einen Fehler und musste eine Strafrunde absolvieren. Herrmann-Wick brummte sich mit zwei Fehlern aber gleich zwei Zusatzschlaufen auf, womit die Entscheidung um Gold gefallen war.
Bronze ging an die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland. Die Olympiasiegerin von Peking leistete sich in den ersten drei Schiessen je einen Fehler, traf zum Abschluss aber alle 5 Scheiben und sicherte sich wie vor zwei Jahren in Antholz die Bronzemedaille.
Zwei Schweizerinnen in den Top 30
Bei den Schweizerinnen zeigten Amy Baserga (26.) und Elisa Gasparin (28.) ein gutes Rennen. Baserga war als 39. gestartet und verbesserte sich dank nur zwei Patzern am Schiessstand um 13 Ränge. Gasparin leistete sich zwar drei Fehlschüsse, dank einer läuferisch starken Leistung machte sie insgesamt dennoch 22 Plätze gut.
Für Lena Häcki-Gross resultierte nach 7 Fehlern nur Platz 33. Die Engelbergerin bekundete Probleme mit ihrer Waffe. «Mein Ersatz-Ringkorn hat nicht gepasst und das normale ist für diese nebligen Verhältnisse überhaupt nicht gemacht», erklärte Häcki-Gross im Interview.
Aita Gasparin, die im Sprint als 20. beste Schweizerin gewesen war, musste sich mit Rang 38 begnügen (4 Schiessfehler).