Es kommt selten vor, dass Spitzensportler öffentlich Schwäche eingestehen. Martin Fourcade hat es getan. Der siebenfache Gesamtweltcupsieger gab Anfang Januar zu, dass ihm Johannes Thingnes Bös Überlegenheit auf der Loipe zu schaffen gemacht habe. Dass er sich stressen liess, zu viel wollte und dadurch seine gewohnte Leistung nicht mehr abrufen konnte.
Tatsächlich war der Franzose in den letzten eineinhalb Saison oftmals nur ein Schatten seiner früheren Tage. Doch dann kam Gustav. Gustav ist der Sohn von Johannes Thingnes und Hedda Bö. Der Norweger verzichtete rund um die Geburt seines ersten Kindes auf die beiden Weltcups in Oberhof und Ruhpolding.
Fourcade glänzt in Bös Abwesenheit
Fourcade, befreit vom zermürbenden Druck des Rivalen, gewann in diesem Jahr alle 4 Einzelwettkämpfe, dazu führte er Frankreich in zwei Staffelrennen auf die Ränge 2 und zuletzt 1. Er steigerte seine Trefferquote auf sagenhafte 97,5 %. Er eroberte die Führung im Gesamtweltcup, hat sein geliebtes gelbes Trikot zurück. Gegenüber Bö hat er einen Vorsprung von 133 Punkten (60 gibt’s für einen Sieg).
Doch wie regiert der sensible Fourcade auf die Rückkehr seiner Nemesis? Kann er sein wiedergefundenes Selbstvertrauen konservieren? Oder verfliegt es alleine durch die Präsenz von Johannes Thingnes Bö? Der Einzelwettkampf in Pokljuka (14:10 Uhr) wird Aufschluss geben. Das verlängerte Wochenende in den slowenischen Alpen dient als Hauptprobe für die WM in Antholz, die ab dem 13. Februar über die Bühne geht.
Resultate
Sendebezug: srf.ch/sport, Livestream, 11.1.2020, 12:30 Uhr