In China fristete Biathlon lange Zeit ein Schattendasein. Doch 2022 trägt Peking Olympische Winterspiele aus. Um dort eine gute Figur zu machen, engagierten die Chinesen den Besten aller Zeiten als Chefcoach: den achtfachen norwegischen Olympiasieger Ole Einar Björndalen – und «im Paket» dazu dessen Ehefrau Darija Domratschewa, ehemalige weissrussische Spitzenbiathletin, als Trainerin der Frauen.
China bleibt (vorerst) Exot
Nun steht für das prominente Trainerpaar der erste Grossanlass an. Spitzenränge oder gar Medaillen sind an der WM in Antholz von den Chinesen nicht zu erwarten; dennoch gab es in dieser Saison den einen oder anderen erfrischenden Auftritt der Asiaten.
Etwa beim Staffelrennen der Männer in Ruhpolding, als Startläufer Cheng Fangming als 2. übergab. Letztlich musste sich das Team allerdings mit Rang 18 bescheiden. Vereinzelt gab es für die chinesischen Athletinnen und Athleten heuer Weltcuppunkte, insgesamt fehlt dem Team aber die Breite (siehe auch Bildergalerie).
WM-Vorbereitung wegen Virus geändert
Ob Chinas Biathlonsport in zwei Jahren wirklich olympiareif ist, steht in den Sternen. Björndalen hat bereits vor zu hohen Erwartungen gewarnt. Auf die WM bereitete sich das Team ausschliesslich in Europa vor. Die geplante zwischenzeitliche Rückkehr nach China wurde wegen des dort grassierenden Coronavirus annulliert.
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Bild 1 von 4. Cheng Fangming. Der 25-Jährige holte diese Saison als 22. des Einzel-Rennens in Östersund und als 27. beim Sprint in Oberhof Weltcuppunkte. Bildquelle: imago images.
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Bild 2 von 4. Tang Jialin. Die 28-jährige Sprintspezialistin ist die konstanteste Chinesin. Dreimal lief sie heuer in die Punkte, mit Rang 18 in Ruhpolding als Highlight. Tangs bestes Weltcupergebnis liegt schon lange zurück: 2011 erreichte sie als 20-Jährige einen sensationellen 6. Rang heraus. Bildquelle: imago images.
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Bild 3 von 4. Chu Yuanmeng. Chu half schon mit 16 Jahren in der Elite-Staffel ihres Landes aus. Regelmässig im Weltcup startet die 20-Jährige seit dieser Saison. Dreimal lief sie bisher in die Punkte. Bildquelle: imago images.
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Bild 4 von 4. Yan Xingyuan. Der 23-Jährige läuft seit vergangener Saison im Weltcup. Mehr als ein 44. Rang in Canmore schaute bisher nicht heraus. Die Schiessleistung des Soldaten lässt oft zu wünschen übrig. Bildquelle: imago images.
Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 2.2.2020, 18:30