«Uns beschäftigt vor allem, dass die Manipulation so einfach möglich ist», sagt Patrik Noack zu den neusten Enthüllungen im Doping-Skandal.
Am Sonntag war aus einem Bericht der ARD-Dopingredaktion und der Sunday Times hervorgegangen, dass eine Vielzahl der Langlauf-Medaillen bei Olympischen Spielen unter Dopingverdacht gewonnen wurde.
Schweizer wohl kaum betroffen
Unter den 290 Langläufern, die sich mit abnormalen Werten verdächtig gemacht haben, sollen sich auch Schweizer befinden. Zwar sagt Noack, dass man einen Schweizer Dopingfall «nie zu 100 Prozent ausschliessen kann». Dennoch ist der höchste Schweizer Sportmediziner überzeugt, dass kein Swiss-Ski-Athlet gegen die Regeln verstossen hat. Noacks Argumentation basiert dabei auf den aus dem ARD -Bericht bekannten Zahlen.
Täuschung ist zu einfach
Ein grosses Problem in der Doping-Bekämpfung stellt gemäss Noack das Kontrollsystem dar. «Wenn es möglich ist, innerhalb von 12 Minuten eine Fälschung zu produzieren, dann ist das eine Katastrophe». Die Blut- und Urin-Proben seien das Kernstück der Doping-Bekämpfung, ist sich der Ostschweizer sicher.
Warum keine konkreten Namen?
Obschon sich die Doping-Schlagzeilen in den letzten Tagen und Wochen überschlugen, fehlten oftmals die Namen zu den verdächtigen Athleten. «Ich persönlich und viele andere von uns auch würden es begrüssen, diese Namen zu sehen, auch jene der Schweizer Athleten, die anscheinend auf der Liste stehen». sagt Noack. Es gebe aber einen Grund juristischer Natur, weshalb die Journalisten in der Regel darauf verzichten.
Sendebezug: Radio SRF 1, Nachrichtenbulletin, 04.02.2017, 08:00 Uhr