Ende 2018 gab die PostFinance die Gründung des ersten Profi-E-Sport-Teams der Schweiz bekannt, dem Team Helix. 826 Bewerberinnen und Bewerber wollten dabei sein, fünf junge Männer wurden schliesslich ausgewählt.
Dank einem fixen Monatslohn von 2500 Franken konnten sie sich ganz dem Gamen widmen.
Doch Ende 2019 wird PostFinance das Team bereits wieder auflösen. «Unser Engagement war von Anfang an auf ein Jahr befristet», sagt Mediensprecher Rinaldo Tibolla. «Wir konnten in eine neue Welt hineinschauen und wissen nun, wie wir die junge Zielgruppe ansprechen können.»
Helix dominierte die Schweizer Szene
Der Blick schätzt, dass das Projekt um die 400'000 Franken gekostet hat. Doch es ist fraglich, wie nachhaltig diese Investition sein kann, wenn nach nur einem Jahr schon wieder Schluss ist.
Zumindest sportlich hat sich das mit Sicherheit ausgezahlt: Helix war im vergangenen Jahr in der E-Sport-Disziplin «League of Legends» das mit Abstand erfolgreichste Schweizer Team.
Am vergangenen Wochenende gewann es – zum zweiten Mal – die Schweizer E-Sport-Liga Hero League. «Wir haben fast alles erreicht, was man mit so einem Team erreichen kann», stellte Tibolla denn auch zufrieden fest.
Weitermachen bei internationalen Teams
Das sehen auch die Spieler so, zum Beispiel Joshua «WildJoshy» Lim. Er glaubt, dass sich das Team auch international hätte etablieren können: «Doch dazu hätte es wohl noch ein weiteres Jahr gebraucht.»
Nach dem Aus von Team Helix werden sich die Spieler nun wieder ihrem Job oder Studium widmen. Einige versuchen auch, bei internationalen Mannschaften unterzukommen.
Es sieht nicht danach aus, als ob es schon bald ein neues Schweizer E-Sport-Profi-Team geben wird. Das bräuchte es aber, um international an der Spitze mithalten zu können.
Doch viele E-Sport-Fans sind darüber wohl gar nicht so traurig: Team Helix dominierte im letzten Jahr die Schweizer «League of Legends»-Landschaft derart, dass die Sympathien bei den Matches oft bei den Gegnern aus dem Amateur-Lager lagen.
Sendebezug: SRF 3, Mittwoch, 27. November 2019, 08:40 Uhr