An der EM der Leichtathletik wimmelt es in den Feldern über 400 und 1500 m nur so von Ingebrigtsens und Borlées . In beiden Konkurrenzen stellen die sportbegeisterten Familien aus Norwegen bzw. Belgien je drei Teilnehmer – allesamt Brüder. Da ist es schwierig, den Durchblick zu behalten.
Deshalb folgende Orientierungshilfe, zunächst für den 1500-m-Final vom Freitagabend um 21:50 Uhr (live bei SRF zwei):
- Filip Ingebrigtsen (25) tritt als Titelverteidiger an. Zum Palmarès des Mittelstreckenläufers gehört auch WM-Bronze 2017. Mit einer Zeit von 3:30,01 Minuten belegt er in der Jahresweltbestenliste Platz 4. Filip Ingebrigtsen stürzte sogar im EM-Vorlauf nach der Hälfte der Strecke. Er rannte dann aber locker an die Spitze zurück und lief kontrolliert auf Rang 3.
- Jakob Ingebrigtsen ist erst 17-jährig, das drittjüngste von total 7 Geschwistern. Der amtierende U20-Europameister über 5000 m und 3000 m Steeple bedrängt aber seine Brüder mächtig. Jakob Ingebrigtsen ist am zweitletzten EM-Tag auch noch über 5000 m gemeldet.
- Henrik Ingebrigtsen (27) belegt in der familieninternen Hierarchie aktuell nur noch Position 3. Als 1500-m-Europameister von 2012 dürfte er allmählich seinen Zenit überschritten haben.
Trotzdem ist es nicht undenkbar, dass die Ingebrigtsens zu dritt auf das EM-Podest stürmen. Das wäre dann eine Steigerung im Vergleich zu 2016, als Henrik hinter Sieger Filip Ingebrigtsen und David Bustos (Sp) Bronze gewann.
Perfekt macht den Familienclan Ingebrigtsen übrigens, dass er vom eigenen Vater gecoacht wird. Als gelernter Logistiker und Autodidakt leistet er solide Arbeit.
Borlées: In ihrem Fall sind drei einer zu viel
Auf der 400-m-Strecke wiederholt sich die Geschichte eines Brüder-Trios. In jeder der 3 Halbfinal-Serien stellten die Borlées einen Kandidaten:
- Für die routinierten Zwillinge Jonathan und Kevin Borléee (30) ging die Reise weiter bis in den Final, wo sie am Freitag ab 21:05 Uhr um Medaillen kämpfen. Die beiden vereinen 3 Mal Gold und 1 Mal Bronze in ihrem Leistungsausweis.
- Für Dylan Borlée war der 400-m-Final ein noch zu hoch angesetztes Ziel. Verpasstes kann er in der belgischen Staffel, die zu 75 Prozent aus Borlée-Power besteht, nachholen.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung zu den European Championships