Tadesse Abraham ist bereit für seinen grossen Auftritt am Sonntag. Auf den Saisonhöhepunkt hat sich der 35-Jährige einmal mehr im Hochgebirge von Äthiopien vorbereitet.
Dass dort im Moment Regenzeit herrscht und die Temperaturen deutlich kühler sind als in diesen Tagen in Europa, verunsichert den gebürtigen Eritreer nicht. «Klar habe ich mir Gedanken über die Hitze gemacht. Aber man muss sein Tempo der Temperatur anpassen und versuchen im Schatten zu laufen», erklärt er.
Abraham: «Alles ist möglich»
Als amtierender Europameister im Halbmarathon zählt Abraham auch über die 42,195 Kilometer zu den Medaillenanwärtern. Und diese Favoritenrolle weist der Schweizer Rekordhalter im Marathon nicht etwa von sich, sondern sagt: «Alles ist möglich. Ich habe keine Taktik. Ich will den Athleten folgen und am Schluss schauen, dass ich Gas geben und der Beste sein kann.»
Strähl startet mit grosser Portion Ungewissheit
Bei den Frauen richtet sich der Fokus nach dem Forfait von Maja Neuenschwander vor allem auf Martina Strähl. Anfang April hatte die 31-Jährige den Schweizer Rekord im Halbmarathon pulverisiert – und das ausgerechnet in Berlin.
Die Rückkehr in die deutsche Hauptstadt ist für Strähl allerdings mit einigen Fragezeichen verbunden. Seit dem Ägerisee-Lauf vor zweieinhalb Wochen schlägt sich die Solothurnerin mit Schmerzen im Fuss herum. Wegen einer Sehnenentzündung musste sie sich schonen und konnte ihr Abschlusstraining nicht wunschgemäss absolvieren.
«Ich weiss, dass ich durchlaufen kann. Der Arzt hat grünes Licht gegeben, weil nichts mehr kaputt gehen kann», sagt Strähl. Es gebe aber verschiedene Szenarien. Von keine Schmerzen verspüren bis hin zu einer Aufgabe liege alles im Bereich des Möglichen.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung European Championships