Zum Inhalt springen

Gold-Coup im EM-Zeitfahren Bissegger: «0,3 Sekunden? Das ist mehr Glück als Verstand»

Die Schweiz feiert im EM-Zeitfahren der Männer einen Doppelsieg, dennoch herrscht nicht nur Heiterkeit.

Pünktlich zum Moment, als die Fotografen den Auslöser ihrer Kameras betätigten, gelang es Stefan Küng doch noch, ein Lächeln hervorzuzaubern. Zuvor und danach stand dem 28-Jährigen die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.

Es fehlte wenig, sehr wenig, und Küng hätte den 3. EM-Titel im Zeitfahren in Folge gefeiert. Das Hundertstelglück beanspruchte jedoch Stefan Bissegger für sich. Dass er den Sieg einem Landsmann überlassen musste, spendete Küng wenig Trost: «Man will gewinnen. Es ist egal, wer einem vor der Sonne steht. Zweiter ist Zweiter und erster Verlierer. Und wenn es so knapp ist, schmerzt es natürlich noch mehr.»

Bissegger: «Hatte viel Pech in diesem Jahr»

32 Hundertstel entschieden über Gold oder Silber. «Es ist mehr Glück als Verstand», sagte Bissegger. «Es ist unglaublich. Ich hatte viel Pech in diesem Jahr, jetzt hat es endlich geklappt. Es tut mir so leid für Stefan Küng, dass es so knapp geworden ist.»

Küng weiss, wie es sich anfühlt, ein Ziel um Haaresbreite zu verpassen. Ziemlich genau vor einem Jahr an den Olympischen Spielen in Tokio fehlten ihm 4 Zehntel zu Bronze.

Küng lässt Covid hinter sich

Ganz ohne Lichtblick schaut Küng dann aber doch nicht in die Zukunft. «Es ist ein positives Zeichen, dass ich wieder auf meinem Level bin, das ich vor der Corona-Infektion hatte. Das stimmt mich zuversichtlich für die restliche Saison.»

Auf diese blickt der frischgebackene Europameister Bissegger mit Vorfreude. «Dieser Erfolg hat mir gezeigt, dass ich es kann und gibt mir noch mehr Motivation.» Ein weiteres Jahreshighlight steht bereits vor der Tür: Ab dem 18. September steigt in Wollongong/AUS die WM. «Hoffentlich läuft es dann gleich wie jetzt», so Bissegger.

SRF zwei, sportlive, 17.08.22, 17:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel