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Gold über 200 m Lagen Jérémy Desplanches krönt sich zum Europameister

Der Genfer holt an den European Championships in Glasgow die erste Schweizer EM-Medaille im Schwimmen seit 10 Jahren.

Nach der drittbesten Zeit im Halbfinal lag die Medaille für Jérémy Desplanches bereit – und der Genfer schlug im Final über 200 m Lagen zu. Er holte nicht etwa Silber oder Bronze, sondern flog auf den letzten 50 m im Crawl-Stil förmlich zu Gold.

Desplanches hat sich damit nicht nur ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk gemacht – er wird am Dienstag 24 Jahre alt – sondern beendete auch eine lange Schweizer Durststrecke im 50-m-Becken.

Erinnerungen an Rigamonti und Lang

Die zuvor letzten Schweizer Medaillengewinner an einer Langbahn-EM hiessen Flavia Rigamonti und Flori Lang. Im Mai 2008 in Eindhoven sicherte sich die Tessinerin Gold über 1500 m Crawl und der Zürcher Silber über 50 m Rücken.

Ich weiss gar nicht, wie ich feiern soll. Ich habe das schliesslich noch nie erlebt.
Autor: Jérémy Desplanches

Desplanches, der sich sein Rennen mit je einer Länge im Delfin-, Rücken-, Brust- und Crawl-Stil ausgezeichnet eingeteilt hatte, verwies mit Philip Heintz die Nummer 1 der europäischen Saisonbestenliste auf den Silberrang. Bronze ging an den Briten Max Litchfield.

Desplanches und Bonnet, das Gold-Paar

Mit seiner Leistung zeigte sich der frischgekrönte Europameister mehr als zufrieden. «Ich habe ja im Vorfeld angekündigt, dass ich eine Medaille will. Etwas Angst vor dem Druck hatte ich schon. Aber man muss einfach bereit sein», sagte Desplanches.

Der 23-Jährige hat nun gleich doppelt Grund zum Feiern. Nur wenige Minuten vor seinem Einsatz im Lagen-Final hatte sich seine Lebenspartnerin Charlotte Bonnet über 200 m Freistil die Goldmedaille gesichert. «Ich weiss gar nicht, wie ich das feiern soll, ich habe das schliesslich noch nie erlebt», so Desplanches.

Die weiteren Resultate der Schweizer Schwimmer

  • Die Schweizer Mixed-Staffel über 4x100 m Lagen klassierte sich im EM-Final in Glasgow im 7. Rang. Thierry Bollin, Yannick Käser, Svenja Stoffel und Maria Ugolkova schlugen in 3:48,26 an, womit das Swiss-Swimming-Quartett den im Vorlauf aufgestellten Landesrekord gleich nochmals um 1,6 Sekunden unterbot.
  • Nils Liess bleibt über 200 m Crawl im Halbfinal auf der Strecke. Der Westschweizer wird in 1:48,76 Minuten in seinem Halbfinal zwar Letzter, verbessert sich im Vergleich zum Vorlauf aber nochmals um 24 Hundertstel. Seine persönliche Bestzeit von 1:48,15 lag für ihn aber ausser Reichweite.
  • Auch für Lisa Mamié hat der Halbfinal Endstation bedeutet. Die 19-Jährige belegte in ihrem Heat über 200 m Brust in 2:29,25 Minuten ebenfalls den letzten Platz und verpasste den Final deutlich. Im Vorlauf hatte Mamié in 2:27,80 noch eine persönliche Bestzeit aufgestellt.
  • Bereits in den Vorläufen ausgeschieden waren am Morgen Sara Staudinger (200 m Brust), Noè Ponti (50 m Delfin) und Nina Kost (100 m Rücken).

Kunstschwimmen: Koch auf Rang 11

Vivienne Koch hat einen Top-10-Platz im Solo-Final in der Technischen Kür hauchdünn verpasst. Die Ostschweizerin kam auf 79,9221 Punkte, nur 0,0385 Punkte hinter Rang 10. Der Titel ging an die Russin Swetlana Kolesnitschenko (93,4816).

Bahnrad: Waldis im Omnium auf Platz 12

  • Andrea Waldis hat sich im Omnium auf dem 12. Schlussrang klassiert. Die Schweizer Meisterin von 2017 im 4 Disziplinen umfassenden Wettbewerb sammelte insgesamt 76 Punkte. Gold ging an die Niederländerin Kirsten Wild.
  • Théry Schir und Tristan Marguet sind im Madison in der Qualifikation hängengeblieben. Das Schweizer Duo kam nur auf 8 Punkte und musste sich in seinem Vorlauf mit Rang 8 bescheiden.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 06.08.2018, 15:30 Uhr

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