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Reussers unerwarteter Triumph «Meine speziellste Medaille im schwierigsten Rennen»

Die 30-jährige Bernerin ist nach ihrem Gewinn der EM-Goldmedaille vor allem eines: überrascht.

Marlen Reusser konnte es selbst kaum fassen. Nach ihrer Goldfahrt im EM-Zeitfahren in München fragte die Bernerin eine Offizielle, welchen Platz sie nun belege. «Erster», war die Antwort. Reusser war verblüfft. Im Interview danach erklärte sie, wieso: «Mein Funk hat nicht funktioniert. Ich wusste nichts. Mein Gefühl während dem Rennen war: ‹Ich bleibe stehen.›»

Das war aber nicht der einzige Grund, weshalb Reusser einige Minuten benötigte, um das Erreichte zu verarbeiten. Hinter der 30-Jährigen liegen turbulente Wochen. Im Frühjahr hatten sie eine Handverletzung und eine Corona-Infektion aus der Bahn geworfen. Bei der Tour de France Femmes stürzte Reusser Ende Juli schwer und zog sich eine Hirnerschütterung zu. Als Folge musste sie die Frankreich-Rundfahrt aufgeben. Es drohte eine Saison zum Vergessen.

«Dieser Erfolg ist ganz klar Teamwork»

Im Nachhinein sieht Reusser jenen Rückschlag sogar als Ursache für ihren EM-Triumph – und gleichzeitig die erste Goldmedaille für die Schweiz bei den European Championships. «Ohne diesen Unfall hätte ich noch bei der Skandinavien-Rundfahrt mitgemacht. Und so konnte ich nun 10 Tage mehr trainieren.»

Grossen Anteil an der «speziellsten Medaille im schwierigsten Rennen», wie Reusser es resümierte, habe aber auch ihr Umfeld. «Dieser Erfolg ist ganz klar Teamwork. Ich hatte ein neues Team, ein neues Rad, ein neues Cockpit. Ohne die Efforts in den letzten Wochen wäre es mit Sicherheit nicht aufgegangen. Wir haben sehr viel an der Aerodynamik gearbeitet.»

SRF zwei, sportlive, 17.08.2022, 14:00 Uhr ; 

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