Nach der krachenden Niederlage zum Auftakt der Handball-EM gegen Gastgeber Deutschland dislozierte die Schweizer Nati am Donnerstag von Düsseldorf nach Berlin, wo die weiteren beiden Vorrundenspiele gegen Frankreich und Nordmazedonien stattfinden werden. Die rund 500 Kilometer absolvierten die Schweizer mit dem Zug.
Die Strapazen des Vortags steckten den Nati-Spielern noch immer in den Knochen. Vor allem Nikola Portner hatte noch mit der Partie gegen Deutschland zu kämpfen, musste er doch wenige Minuten vor Spielende nach einem Zusammenprall verletzt vom Platz. Aber der Goalie gab zumindest vorerst Entwarnung: «Ich bin optimistisch. Bis zum Frankreich-Spiel bleibt noch genug Zeit.»
Aber der 30-Jährige erklärte auch: «Ich habe Schmerzen.» Ein MRI am Abend in Berlin sorgte dann für mehr Klarheit, wie es um den lädierten Fuss wirklich steht: Portner hat sich eine Bänderzerrung zugezogen. Wie es für ihn am Turnier weitergeht, soll von Tag zu Tag neu beurteilt werden. Auf die Partie gegen Deutschland blickte der Keeper derweil mit gemischten Gefühlen zurück: «Es war nicht alles schlecht. Aber mit 14 Toren wird es auch schwierig, eine Drittliga-Mannschaft zu schlagen.»
Zehnder mit dem Laptop unterwegs
Samuel Zehnder wusste sich auf der Zugfahrt zu beschäftigen. Mit dem Laptop vor sich analysierte er einerseits die Partie vom Vortag – andererseits hatte er auch noch einiges für sein Studium zu erledigen. Die Spielanalyse sei an einem solchen Tag um einiges härter, erklärte der linke Flügelspieler.
Vor allem, wenn auch die Nacht nicht die beste war. «Ich hätte besser schlafen können», gab Zehnder dann auch zu. Aber er konnte der Zugfahrt auch Positives abgewinnen: «Mal gemeinsam 4 Stunden im Zug zu sein, ist eigentlich auch ganz witzig.»
Nun wartet Frankreich
Nun gilt es für die Schweiz den Blick nach vorne zu richten. Einfacher wird die Aufgabe am Sonntag mit der Partie gegen Frankreich, einem der Turnier-Mitfavoriten, nicht. Bei einer weiteren Niederlage wäre der Traum vom Weiterkommen wohl bereits ausgeträumt. Wollen die Schweizer also noch auf den Hauptrunden-Zug aufspringen, ist eine klare Steigerung gefragt.