Viel schwieriger hätte die EM-Gruppe, welche die Auslosung am Mittwochabend den Schweizer Handballern bescherte, nicht sein können. Deutschland (Gastgeber und WM-Fünfter 2023), Frankreich (Olympiasieger 2021 und Vize-Weltmeister 2023) sowie Nordmazedonien warten ab dem 10. Januar 2024 auf die SHV-Auswahl.
«Es ist eine absolute Hammergruppe», sagt Nationaltrainer Michael Suter am Tag nach der Auslosung: «Bei mir schlagen zwei Herzen in der Brust.» Sportlich betrachtet sei es wohl die schwerste aller sechs EM-Gruppen – schliesslich habe man zwei Top-5-Mannschaften der letzten WM als Gegner. Nichtsdestotrotz würden diese hochkarätigen Gegner die ganze Sache sehr attraktiv machen, so der 47-Jährige.
Auftakt auf der grösstmöglichen Bühne
Apropos attraktiv: Zum Nonplusultra dürfte für die Schweizer das EM-Eröffnungsspiel am 10. Januar gegen Deutschland werden. Dieses wird nicht wie die anderen Gruppenspiele in der Mercedes-Benz-Arena in Berlin, sondern im Fussball-Stadion in Düsseldorf ausgetragen. Mit über 50'000 Fans peilen die Organisatoren einen neuen Zuschauer-Weltrekord im Handball an. «Diese Partie wird einzigartig, sie wird grossartig. Es ist die grösstmögliche Bühne», freut sich Suter.
Einige seiner Schützlinge hätten in den letzten Tagen den Wunsch geäussert, das Eröffnungsspiel bestreiten zu können, so Suter. Dieser Wunsch ging in Erfüllung. «Nicht nur für uns wird das eine grosse Sache. Auch für die Deutschen ist es etwas Besonderes, gegen das Nachbarland zu spielen», glaubt der Nati-Coach.
Lohn für die loyalen Routiniers, Bühne für die Jungen
Mit dem EM-Turnier in Deutschland geht auch Suters Karriere als Schweizer Nationaltrainer in die finale Phase. Im Sommer 2024 wird der Zürcher von seinem Noch-Schützling Andy Schmid abgelöst. Dann geht eine erfolgreiche, achtjährige Ära zu Ende. Suter hat die Schweizer Nati nach Jahren der sportlichen Dürre auf ein neues Niveau gehoben und nahm mit ihr an der EM 2020 sowie der WM 2021 teil. Die EM 2024 wird das letzte grosse Turnier unter ihm als Nationaltrainer sein.
«Die Vorfreude ist gross. Die EM ist auch in meinem Palmarès ein Höhepunkt», sagt Suter und fügt an: «Freilich ist es auch ein Höhepunkt für all jene Spieler, die seit rund 15 Jahren loyal dem Schweizer Handball die Treue gehalten haben. Gleichzeitig ist es für die jungen Akteure eine wunderbare Gelegenheit, sich auf dieser grossen Bühne für noch höhere Aufgaben zu empfehlen.»