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Fünf Monate früher als geplant Suter nicht mehr Trainer der Schweizer Handballer

Die Trennung vom Nati-Coach erfolgt früher als geplant. Übernimmt jetzt Andy Schmid vorzeitig?

Die Zeit von Michael Suter als Trainer der Nationalmannschaft endet früher als geplant. Wie der Schweizerische Handball-Verband (SHV) am Mittwochmorgen mitteilte, trennt man sich per sofort vom 48-jährigen Zürcher, der die Nati seit Sommer 2016 trainierte. Suters Vertrag wäre noch bis Ende Juni 2024 gelaufen.

Pascal Jenny, SHV-Zentralpräsident, sagt zur Trennung von Suter: «Die sportlichen Ziele an der EM 2024 wurden verfehlt. Die Niederlage gegen Nordmazedonien im aus sportlicher Sicht wichtigsten Gruppenspiel mit ihren Auswirkungen auf die WM-Qualifikation wirft uns zurück. Dafür übernimmt der Verband die Verantwortung und hat den Entscheid getroffen, die sportliche Leitung des Nationalteams vorzeitig neu zu regeln.»

Die Schweiz hatte an der EM in Deutschland in den drei Gruppenspielen ein Remis (gegen den späteren Europameister Frankreich) erreicht und den Vorstoss in die Hauptrunde verpasst. Als Konsequenz aus Platz 4 in der Vorrunden-Gruppe trifft die Schweiz im Mai in den WM-Playoffs auf den EM-Sechsten Slowenien.

Suter: «Wunderbare Emotionen»

«Es war mir eine Ehre, der Nationalmannschaft über eine solch lange Zeit als Nationaltrainer vorzustehen. Ich verbinde mit dieser Zeit wunderbare Emotionen. Nach der EM 2024 beginnt nun ein neuer Zyklus – was absolut Sinn macht», sagte Suter zu seinem verfrühten Abgang.

Suter hatte die Schweiz in den letzten knapp acht Jahren wieder näher an die Weltspitze herangeführt. Unter seiner Leitung nahm die Nati zweimal an Europameisterschaften (2020 und 2024) sowie an einer WM (2021) teil. Die Bilanz des 74-fachen Nationalspielers als Coach der Schweiz ist mit 43 Siegen, 5 Unentschieden und 43 Niederlagen ausgeglichen. Suter wird ab Sommer Cheftrainer beim TSV St. Otmar St. Gallen. Mit Suter verlassen auch dessen Assistent Matthias Gysin und Torhüter-Trainer Jasko Camdzic den Nati-Staff.

Wie entscheidet sich Schmid?

Noch ist unklar, wer die Nati in den kommenden Monaten – im März steht ein Zusammenzug mit einem Testspiel auswärts gegen Vize-Europameister Dänemark an – betreuen wird. Der SHV hat indes einen klaren Favoriten, wie Jenny gegenüber SRF bestätigte: «Unsere Ideallösung wäre, dass Andy Schmid sein Amt jetzt schon antreten würde.» Noch habe man aber keine Antwort des ehemaligen Spitzenspielers, der momentan in den Ferien weilt, erhalten.

Schmid, der seine Spieler-Karriere 14 Tage nach dem EM-Out Ende Januar per sofort beendet hatte, besitzt einen ab 1. Juli 2024 laufenden Vertrag als neuer Nati-Trainer. Man erwarte die Entscheidung Schmids, ob er Suter früher als geplant beerben werde, in den kommenden 10 Tagen, so Jenny.

Radi SRF 3, Bulletin, 7.2.24, 16:30 Uhr ; 

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