Am Mittwoch zogen die Schweizer Handballerinnen gegen das ähnlich stark einzuschätzende Japan klar den Kürzeren. Die Qualifikation für die WM-Viertelfinals ist damit nur noch theoretisch möglich. Dafür müssten die Schweizerinnen in den verbleibenden Hauptrunden-Spielen sowohl Dänemark als auch Rumänien bezwingen und gleichzeitig auf Schützenhilfe hoffen – ein nahezu undenkbares Szenario.
Übermächtige Däninnen
Zumal als nächstes mit Dänemark eine Handball-Übermacht auf die Schweiz wartet. Die Däninnen, bei den letzten Weltmeisterschaften jeweils Dritte, haben ihre letzten 9 Spiele allesamt gewonnen und auch bei der WM bislang einen überzeugenden Eindruck hinterlassen. Japan, Kroatien, Rumänien und Senegal hatten nicht den Hauch einer Chance. Am engsten war noch das Duell mit den Rumäninnen, das mit 39:31 ausging.
Die letzte Begegnung mit der Schweiz ist fast genau ein Jahr her. An der Handball-EM unterlagen die Schweizerinnen in der Basler St. Jakobshalle mit 30:35. Beste Torschützin der Nati war damals Tabea Schmid mit 8 Treffern. Für die 22-jährige Kreisläuferin, die seit 2023 in Dänemark spielt und aktuell bei Esbjerg unter Vertrag steht, ist es eine spezielle Begegnung mit ihrer Wahlheimat.
Spezielle Affiche für Schmid und Felber
Schmid, die auf drei Teamkolleginnen (Torhüterin Anna Kristensen, Line Haugsted, Michala Möller) treffen wird, erwartet wenig überraschend eine sehr schwierige Partie. Aber: «Wir haben nichts zu verlieren. Genau solche Spiele liegen uns eigentlich. Wir können befreit aufspielen», so die St. Gallerin.
Im Vergleich zur letztjährigen EM neu dabei ist Melanie Felber. Die 34-jährige linke Aussenspielerin wurde in Luzern geboren und wuchs in Dänemark auf, seit 2018 spielt sie in Schweden. «Ich habe mit 4 Jahren begonnen, Handball zu spielen. In Dänemark hast du schon in jungen Jahren die Möglichkeit, so viel Handball zu trainieren, wie du willst. Das ist vielleicht ein Schlüssel zu ihrer Stärke», erklärt Felber.
«In Dänemark kann man sich voll auf den Handball konzentrieren. Der Sport wird dort wirklich gelebt. Die Spielerinnen wachsen mit einem ‹Handballkopf› auf. Von klein auf wird sehr viel über Handball gesprochen», fügt Schmid an.