Auf den Auf- folgt der Gegenwind. Was wie eine schlechte meteorologische Wetteranalyse tönt, umschreibt treffend die aktuelle Gemütslage bei Kriens-Luzern. Die Zentralschweizer Handballer haben sich am Sonntag eindrücklich in der Playoff-Finalserie gegen die Kadetten zurückgemeldet und viel Kraft aus dem Sieg in extremis schöpfen können – nur, um 3 Tage später einen herben Dämpfer zu erfahren.
Leitwolf und Aushängeschild Andy Schmid wird dem Team für die finale Phase der Best-of-5-Serie nicht zur Verfügung stehen. Der 39-Jährige erlitt die erste grössere Verletzung seiner Karriere zur Unzeit und fällt mit einem Teilabriss der Achillessehne aus. Zudem muss Trainer Peter Kukucka auch auf den Deutschen Fabian Böhm (Bruch der Wurfhand) verzichten.
«Es ist schon bitter. Diese Ausfälle sind schwierig zu ersetzen», konstatiert Kukucka. Am System müsse der Slowake nichts ändern, die beiden Leistungsträger würden durch junge Spieler ersetzt, «aber halt nicht 1:1». Mit dem Teamgeist will Kukucka nun den Unterschied machen: «Wir müssen als Mannschaft nun noch enger zusammenstehen.»
Wir können es schaffen, aber: Ich bin auch Realist.
Dass sich der Qualifikationssieger gegen den Titelverteidiger aus Schaffhausen überhaupt noch Hoffnungen machen kann, liegt auch an der Willensleistung in Spiel 3 vom Sonntag – in extremis hangelte sich Kriens-Luzern in die Verlängerung und gewann am Ende das Siebenmeterschiessen. «Solche Spiele helfen natürlich», meint Trainer Kukucka.
Schaffhausen kann am Donnerstag in Spiel 4 den 13. Meistertitel klarmachen. «Es ist eine extrem gute Mannschaft mit grosser Breite», lobt Kukucka, um dann fast demütig nachzuschieben: «Wir können es schaffen, aber: Ich bin auch Realist.»