Zum Inhalt springen

Start in die EM-Qualifikation Schweizer Handballerinnen: Aussenseiter zum Auftakt

Mit Russland und Polen warten auf die Schweizerinnen gleich zum Auftakt zwei grosse Brocken auf dem Weg an die Europameisterschaft.

Mit 63 Länderspielen (157 Tore) gehört Kerstin Kündig zu den erfahrensten Spielerinnen des Schweizer Handball-Nationalteams. Auf die Saison 2020/21 hin wechselte die 28-Jährige nach Deutschland und steht seither beim Bundesligisten HC Thüringen unter Vertrag.

Zum Auftakt der EM-Qualifikation will die Spielmacherin mit Russland (am Mittwoch) und Polen (Sonntag) gleich zwei Grössen des Sports fordern.

Mammut-Aufgabe unbeschwert angehen

Mit dem Auswärtsspiel beim Olympia-Zweiten Russland steht den Schweizerinnen das schwierigste Gruppenspiel schon zu Beginn der Kampagne bevor. Kündig sieht darin hingegen «das einfachste Spiel eines optimalen Spielplans». Der Grund für diese Einschätzung leuchtet ein: «Wir haben nichts zu verlieren, weil niemand von uns zwei Punkte erwartet.»

Ansätze, um in Moskau trotzdem bestehen zu können, sieht Kündig im Umbruch, den das russische Team derzeit durchmacht: «Es fehlen ihnen langjährige Nationalspielerinnen, zudem haben sie eine neue Trainerin.» Kündig und ihre Mitspielerinnen wollen «die fehlende Feinabstimmung in der Abwehr gezielt ausnutzen».

Ein junges Schweizer Team

Die Tatsache, dass aus dem Schweizer Kader mehr als die Hälfte der Spielerinnen erst nach 2000 geboren ist, gewichtet Kündig kaum. «Klar fehlt unseren jungen Spielerinnen etwas die Erfahrung, aber sie sind alle hier, weil sie durch ihre Leistungen überzeugt haben.»

Live-Hinweis

Box aufklappen Box zuklappen

SRF überträgt die beiden Spiele der EM-Qualifikation gegen Russland (Mittwoch, 18:30 Uhr) und Polen (Sonntag, 15:00 Uhr) im kommentierten Livestream auf der Webseite und in der Sport App.

Viel Aufmerksamkeit in Deutschland

Während Frauen im Schweizer Handballsport keine Profis sind, kann Kündig in Thüringen ihrer Leidenschaft als Beruf nachgehen. Als Vorteil wertet sie auch die geringe sportliche Konkurrenz im Bundesland. Nebst einem Volleyball-Team gäbe es weder bei den Männern noch bei den Frauen ein anderes Team, das in der höchsten Liga spielt.

«Das hilft natürlich bei der Sponsorenakquise» so Kündig und fährt fort: «Wir haben das grosse Glück, sehr oft vor vollen Rängen spielen zu dürfen. Die Menschen aus der Region interessieren sich für Handball.»

Warum sie trotzdem ein «Sicherheitsmensch» sei und den Schritt ins Ausland erst nach dem erfolgreichen Studienabschluss wagen wollte, erklärt Kündig im untenstehenden Video.

SRF zwei, sportflash, 06.10.21, 00:15 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel