Der Rollstuhlfahrer Marcel Hug bewies nach Gold über 800 m und 5000 m auch auf der 1500-m-Distanz, dass er europäisch in einer anderen Liga fährt als die Konkurrenz. Wie in den Rennen zuvor übernahm Hug von Beginn weg das Kommando und kontrollierte das Feld. «Im Hinblick auf die nun folgenden City-Marathons stimmt die Form. Dies hat mir die EM gezeigt», zog Hug eine positive Bilanz.
Auch Alexandra Helbling war erneut erfolgreich. Die Rollstuhlfahrerin gewann mit Silber über 800 m ihre 5. Medaille im 6. Rennen. «Mein Ziel wird nun sein, speziell über 400 m und 800 m noch näher an die Weltklasse heran zu kommen», so die 24-Jährige.
Zum 3. Mal Platz 3
Nach Bronze über 100 m und 400 m sicherte sich der Rollstuhlfahrer Bojan Mitic auch über die 800-m-Distanz Bronze. Im Hinblick auf den 2016 begonnenen Übergang vom Sprinter zum Mittelstreckler war dieser Podestplatz wohl der wichtigste.
Die Rollstuhl-Sprinterinnen Tanja Henseler und Anita Scherrer gewannen Gold und Silber über 100 m. Weil die drei türkischen Gegnerinnen zu spät im Stellplatz erschienen, wurden sie disqualifiziert und das Rennen zum Schweizerinnen-Duell mit Vorteil für Henseler.
Positive Bilanz
Mit 23 gewonnenen Medaillen (8 Gold/5 Silber/10 Bronze) lag die Schweiz in Berlin damit deutlich über den Erwartungen. «Die unerwartet positive Bilanz hat verschiedene Gründe», erklärte Teamchef Andreas Heiniger. «Neulinge wie Fabian Blum oder Tanja Henseler haben durch Medaillengewinne überrascht. Im Vorfeld war zudem kaum abzuschätzen, wie gross die Starterfelder sein würden.»
Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 26.08.2018, 18:30 Uhr