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IOC bevorzugt Frankreich Schweizer Olympia-Pläne für 2030 erleiden Schiffbruch

  • Die Olympischen Winterspiele werden 2030 nicht in der Schweiz stattfinden.
  • Das IOC verweigert dem Schweizer Projekt den Eintritt in die nächste Bewerbungsphase, den sogenannten «gezielten Dialog».
  • Die französische Kandidatur erhält ziemlich sicher den Zuschlag für 2030. Die Winterspiele 2034 dürfte Salt Lake City durchführen.
  • Das IOC eröffnet einem Schweizer Projekt bei einer Weiterführung allerdings für 2038 die Möglichkeit eines «privilegierten Dialogs».

Am Freitag war die Zuversicht im Schweizer Lager gross gewesen: Das Sportparlament sprach sich einstimmig für die Weiterverfolgung der Olympia-Pläne für 2030 aus. Die Chancen für dezentrale, über das ganze Land verteilte und nachhaltige Spiele gemäss dem neuen Konzept des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wurden als reell eingeschätzt.

Doch der nächste Schritt, der Eintritt in den sogenannten «targeted dialogue», den gezielten Dialog mit dem IOC, wird nun zur unüberwindbaren Hürde.

Frankreich kommt nach 2024 auch 2030 in die Kränze

Nur die Bewerbung aus Frankreich wird weiterverfolgt, wie das IOC am Mittwoch bestätigte. Die Schweiz und Schweden, das ebenfalls eine Kandidatur vorantrieb, gehen demnach leer aus. Offiziell vergeben werden die Winterspiele 2030 und 2034 im nächsten Jahr unmittelbar vor den Sommerspielen in der französischen Hauptstadt.

Nach dem Entscheid ist Frankreich die Durchführung der Spiele in sieben Jahren mit den beiden Regionen Auverge-Rhône-Alpes und Provences-Alpes-Côte d'Azur faktisch aber kaum mehr zu nehmen. Für die Austragung im Jahr 2034 ist Salt Lake City als einzige Kandidatur zum gezielten Dialog eingeladen worden. Im Wintersportort im US-Bundesstaat Utah wurden bereits die Spiele von 2002 durchgeführt.

Die Durchführung von Olympischen Spielen in der Schweiz bleibt vorerst ein Wunschszenario.
Legende: Dunkle Wolken Die Durchführung von Olympischen Spielen in der Schweiz bleibt vorerst ein Wunschszenario. Keystone/Laurent Gillieron

2038 allenfalls eine Option?

Das IOC will die Schweizer Olympia-Bestrebungen allerdings nicht ganz beerdigen. Es lässt die Schweiz zu einem sogenannten «privileged dialogue» für die Olympia-Ausgabe 2038 zu, einer Art Vorzugsrecht, wenn sie sich erneut bewirbt. Bis Ende 2027 hat die Schweiz demnach Zeit für Konkretisierungen.

«Wir hatten zwar die Olympischen und Paralympischen Spiele 2030 oder 2034 im Fokus. Gerade im Sport heisst es aber, flexibel zu sein. Wir erhalten nun die Chance, unser Projekt gemeinsam weiterzuentwickeln», sagt Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl in einer ersten Reaktion.

Ruth Wipfli Steinegger, Co-Präsidentin des Vereins «Switzerland 203x», schlägt in dieselbe Kerbe. «Wir wären bereit, in Zusammenarbeit mit allen, die daran interessiert sind, unser Projekt zu optimieren. Die Türe für eine Austragung 2038 ist für die Schweiz weit geöffnet worden», sagt sie.

SRF zwei, Sportflash, 24.11.2023, 23:15 Uhr ; 

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