«Zwei Olympische Spiele parallel vorzubereiten, ist die grösste Herausforderung», sagte Ralph Stöckli, der Chef de Mission von Swiss Olympic. Er tätigte seine Aussage an einer virtuellen Medienkonferenz exakt ein Jahr vor dem Beginn der nächsten Winterspiele.
Nur 180 Tage nach der Schlussfeier der um ein Jahr verschobenen Sommerspiele in Tokio erfolgt am 4. Februar 2022 im Vogelnest von Peking der Startschuss zu den Winterspielen.
Die Corona-Pandemie gibt den Takt vor.
In gut zwei Wochen sind 109 Wettkämpfe in 7 Sportarten und 15 Disziplinen in den drei Clustern Peking, Yanqing und Zhangjiakou geplant. Das Organisationskomitee liess verlauten, dass die 12 Sportstätten und die Hochgeschwindigkeitszüge, welche die Zentren verbinden, in Betrieb sind.
Swiss Olympic rechnet mit Rekord-Teilnehmerzahl
Stöckli rechnet damit, dass Swiss Olympic mit rund 180 Athletinnen und Athleten vertreten sein wird, was die höchste Teilnehmerzahl der Geschichte bedeutet. «Das zeigt, wie gut wir im Wintersport unterwegs sind», so der Chef de Mission. Ihren Quotenplatz bereits auf sicher haben die Eishockey-Nationalteams der Männer und Frauen.
«Peking ist bereit, das ist die positive Nachricht», so Stöckli weiter. «Aber die Corona-Pandemie gibt den Takt vor.» Die Testevents, an denen nicht nur sportlich, sondern auch logistisch wichtige Erkenntnisse gesammelt werden, fielen der Pandemie zum Opfer.
Swiss Olympic empfiehlt seinen Athleten und Funktionären, sich – falls möglich – auch gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Eine Impfpflicht wird es aber gemäss Delegationsarzt Patrik Noack nicht geben.
Internationale Kritik an China
Auch wenn sich das OK gut vorbereitet fühlt, weht dem Gastgeber ein rauer Wind entgegen. 180 internationale Organisationen hatten in den letzten Tagen aufgerufen, die Spiele aufgrund von Menschenrechtsverletzungen zu boykottieren.
«Das Internationale Olympische Komitee weiss, dass Chinas Behörden willkürlich Uiguren und andere Muslime festnehmen, die staatliche Überwachung ausweiten und zahlreiche friedliche Kritiker zum Schweigen bringen», sagte Sophie Richardson, die China-Direktorin von Human Rights Watch. Auch der Umgang mit Hongkong wird in der westlichen Welt stark kritisiert.