- Die Schweizerin Anny Wu wird an der EM in Leipzig gute 16. im Mehrkampf.
- Die 22-jährige Aargauerin turnt zu 49,932 Punkten und verpasst die magische 50-Punkte-Marke nur knapp.
- Zur überlegenen Europameisterin kürt sich wie schon im Vorjahr die Italienerin Manila Esposito.
Anny Wu turnte einen soliden Wettkampf. Ihre Boden-Übung wurde knapp unter 12 Punkten bewertet. Durch gute Noten am Sprung (12,700), Stufenbarren (12,466) und Schwebebalken (12,500) kam sie letztlich der 50-Punkte-Marke nahe. «Vor der EM hätte ich das nicht geglaubt. Dass es so ist, ist top», freute sich die Schweizerin.
Am Balken wurde sie noch benachteiligt, weil das Gerät über längere Zeit gesperrt war. Zudem war sie leicht handicapiert in den Wettkampf gestartet, nachdem sie am Vortag im Teamwettkampf nach einer Landung weggehumpelt war. «Beim Aufstehen spürte ich, dass da etwas ist, aber zusammen mit dem Trainer- und Medical-Staff haben wir alles dafür getan, dass es beim Wettkampfstart passt», so Wu.
In der Gesamtabrechnung ergab dies den 16. Rang – deutlich besser, als nach ihrem 26. Rang in der Qualifikation erwartet werden durfte. Am Final der Top 24 hatte sie als letzte Nachrutscherin teilnehmen dürfen.
Esposito hoch überlegen zu Gold
Die Italienerin Manila Esposito verteidigte ihren Titel aus dem Vorjahr souverän. Die 18-Jährige turnte zu 54,965 Punkten. Am Schwebebalken erhielt sie starke 14,333 Zähler.
Ihr Vorsprung auf Silber-Gewinnerin Alba Petisco (ESP) betrug satte 1,700 Punkte. Bronze ging an die Rumänin Ana Barbosu.
Kevric früh aus dem Rennen
Pech hatte die grosse Medaillenhoffnung der EM-Gastgeber: Die Deutsche Helen Kevric kam bei der Landung nach ihrem Sprung zu Fall, verletzte sich gravierend am Knie und wurde zu Untersuchungen ins Spital gebracht.
Am Rande des Wettkampfs gab zudem die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz bekannt, dass sie ein Kind erwartet und ihre Karriere beendet. Die 31-Jährige holte 2022 EM-Gold am Stufenbarren. Insgesamt gewann sie 26 nationale Meistertitel.