Entgegen dem Wunsch von Bernhard Fluck, die Kunstturner an die Olympischen Spiele 2021 zu führen, tritt ein neuer Cheftrainer die Reise nach Tokio an. Wer Flucks Nachfolge antritt wird, gab der STV noch nicht bekannt.
Ich fühle mich von den Verantwortlichen ausgenutzt.
«Ich mache mir Sorgen um die Nationalmannschaft für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio», betonte Fluck, der im nächsten Mai seinen 65. Geburtstag feiert. Er fühle sich «von den Verantwortlichen ausgenutzt.» Der Zürcher hatte sich Ende März nach der coronabedingten Olympia-Verschiebung bereit erklärt, bis im August 2021 weiterzumachen, stiess bei seinen Vorgesetzten aber auf taube Ohren.
SRF-Kunstturn-Experte Roman Schweizer meinte dazu erstaunt: «Für mich ist das eine riesige Überraschung.» Er sei überzeugt davon gewesen, dass Fluck das «grosse, lange Projekt» zu Ende führen dürfen werde. Gerade an Olympischen Spielen sei es zentral, dass Trainer und Team eingespielt seien.
Da die definitive Durchführung der Olympischen Spiele in Tokio 2021 zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sicher ist und gleichzeitig die Planung und der Aufbau für Paris 2024 in Angriff genommen werden muss, entschied der STV [...], dass er am Zeitplan der Nachfolgeregelung festhalten will.
Der STV erklärte in einer Stellungnahme: «Da die definitive Durchführung der Olympischen Spiele in Tokio 2021 zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sicher ist und gleichzeitig die Planung und der Aufbau für Paris 2024 in Angriff genommen werden muss», habe man entschieden, am Zeitplan festzuhalten. Es sei geprüft und wieder verworfen worden, die Nachfolgeregelung nach hinten zu verschieben, erklärte STV-Medienchef Thomas Greutmann.
Fluck übernahm die Schweizer Männer-Riege Anfang 2009 und führte das Team in die erweiterte Weltspitze. An der WM 2019 resultierte Rang 7. 2016 in Rio war der STV erstmals seit 1992 wieder mit einer Mannschaft bei Olympia vertreten. Den Höhepunkt schaffte das Quintett 2016 an der Heim-EM in Bern, als es Team-Bronze gewann.