Giulia Steingruber hat positive Erinnerungen an Heim-Europameisterschaften. In Bern 2016 trumpfte sie gross auf, gewann an Sprung und Boden ihre EM-Titel 4 und 5 und riss mit ihrer spektakulären Übung im Bodenfinal die Zuschauer von den Sitzen.
Auch 5 Jahre später ist die 27-Jährige noch immer das Aushängeschild des Schweizerischen Turnverbandes, der in den letzten Monaten aufgrund der diversen Missbrauchsvorwürfe einen grossen Imageverlust erlitten hat.
Sie überrascht mich jeden Tag.
Für erste positive Schlagzeilen soll nun Steingruber an der EM in Basel sorgen. «Ich freue mich extrem», sagt sie. Trotz ihrer schweren Kreuzbandverletzung 2018 und der Pandemie hat sie die Motivation, den Ehrgeiz und den Mut nicht verloren. «Sie überrascht mich jeden Tag», schwärmt Trainer Fabien Martin.
Steingruber geht kein Risiko ein und setzt bei ihren Übungen auf Bewährtes. Gelingt ihr am Sprung das Standardprogramm mit Tschussowitina und Jurtschenko mit Doppelschraube, kämpft sie um die Medaillen. Auch am Boden und am Schwebebalken liegt eine Final-Qualifikation drin.