Gegen Mustafina, ihre Vorgängerin als Mehrkampf-Europameisterin, blieb Steingruber chancenlos. Zum Auftakt an ihrem Paradegerät, dem Sprung, sowie zum Schluss am Boden erhielt die 21-jährige St. Gallerin zwar bessere Noten als die Favoritin. Die riesige Differenz von fast zwei Punkten schuf Mustafina aber dazwischen am Schwebebalken und Stufenbarren.
«Es war nicht mein bester Wettkampf. Ich konnte nicht das Gleiche abrufen wie beim EM-Titel in Montpellier», erklärte Steingruber. «Doch am Schluss bin ich sehr zufrieden und ich freue mich über die Silbermedaille an diesen ersten Europa-Spielen.»
Selbst bei einem idealen Wettkampf von Steingruber wäre Mustafina in Baku nicht zu schlagen gewesen. Die 20-jährige Russin zeigte an allen vier Geräten kaum Unsicherheiten und wurde damit ihrer Favoritenrolle gerecht. Mustafina ist Olympiasiegerin am Stufenbarren (in London 2012) und je dreifache Welt- und Europameisterin.