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Kunstturnen Grösste Schweizer Medaillenflut seit 58 Jahren

Mit fünf Medaillen sind die Schweizer Turner von den Europameisterschaften in Montpellier zurückgekehrt. Angeführt von der überragenden Giulia Steingruber realisierte das Team damit das beste Ergebnis seit 1957.

Mit dem Titel im Mehrkampf, Silber am Sprung und Bronze am Boden avancierte Giulia Steingruber zur erfolgreichsten Athletin in Montpellier. Mit nun insgesamt sieben EM-Medaillen ist die 21-jährige Ostschweizerin die am höchsten dekorierte Schweizer Turnerin aller Zeiten an Grossanlässen. «Sie hat sich in einer neuen Liga etabliert», sagte Cheftrainer Zoltan Jordanov. «Sie ist die Beste von Europa.»

Dass in ihren Spezialdisziplinen Sprung und Boden «nur» Silber und Bronze resultierten, war nur eine leise Enttäuschung. Steingruber war vor allem deshalb mit den Ergebnissen zufrieden, weil sie wusste, dass sie ihre bestmögliche Leistung abgerufen hatte. «Ich habe mich von Tag zu Tag verbessert. Ich hatte super Europameisterschaften.»

Exploits von Baumann und Brägger

Für eine grosse Überraschung aus Schweizer Sicht sorgte in den Gerätefinals Christian Baumann, der am Barren Silber gewann. «Es ist ein Hammer-Gefühl», sagte der 20-jährige Aargauer. Einen solchen Erfolg habe er vor den Europameisterschaften nicht für möglich gehalten. «Ich bin überwältigt und sprachlos.» Im Mehrkampf hatte Baumann mit Rang 8 überzeugt.

Bereits am Samstag hatte sich Pablo Brägger den Eintrag in die Schweizer Sportgeschichtsbücher gesichert. Der 22-Jährige aus Oberbüren holte am Boden Bronze und gewann damit als erster Schweizer überhaupt eine Medaille in dieser Disziplin. «Es ist ein schönes Gefühl, wenn man eine Medaille gewinnen und Geschichte schreiben kann.»

Männer auf dem richtigen Weg

Die Schweizer Männer konnten sich erstmals seit 1990 und der EM in Lausanne wieder über zweimal Edelmetall freuen. «Die Jungs haben einen top Job gemacht», sagte Trainer Bernhard Fluck. Die Titelkämpfe in Montpellier zeigten erneut, dass der eingeschlagene Weg stimmt. «Wir sind nun mit den Schwierigkeiten unserer Übungen dort angelangt, damit wir mit der Spitze mithalten können», so Fluck.

Sendebezug: SRF zwei/info, sportlive, 19.04.15 14:25 Uhr.

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