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Medaillensatz für Turn-Trio Gischard: «Wir Schweizer haben einen guten Job gemacht»

Giulia Steingruber, Benjamin Gischard und Christian Baumann eroberten an der Heim-EM einen kompletten Medaillensatz. Im «sportpanorama» teilten sich die drei die Bühne.

Sie haben nach über anderthalbjähriger Wettkampfpause wegen Corona an den Europameisterschaften in Basel individuell und glanzvoll abgeliefert. Ihre Bilanz:

  • Gold im Sprung für Giulia Steingruber
  • Silber am Boden für Benjamin Gischard
  • Bronze am Barren für Christian Baumann

Gemeinsam brach das Turn-Trio anschliessend im Kleinbus nach Zürich auf, um dort am Sonntagabend in der SRF-Sendung «sportpanorama» teilzunehmen. Die Fahrt sei so kurzweilig und ausgefüllt mit ihren aktuellen Erfolgsgeschichten gewesen, «dass ich sogar vergass, auf das Handy zu gucken», meinte Baumann.

Alles auf einer Karte gesetzt

Für Leaderfigur Steingruber lagen an diesen Titelkämpfen Freud und Leid nah beisammen. Wegen einer kürzlich erlittenen Oberschenkelblessur musste sie für den Mehrkampf-Final am Freitag Forfait erklären und war aus gesundheitlichen Gründen auch beim Schlusspunkt nicht dabei. Dazwischen krönte sie sich zur Europameisterin an ihrem Paradegerät.

«Ich wusste um das Risiko. Den Sprung, den ich im Final gezeigt habe, konnte ich im Training während anderthalb Wochen nicht mehr üben. Doch ich hatte vollstes Vertrauen in meinen Körper und konnte mich auf ihn verlassen», blendet die 27-Jährige zurück.

Ich hatte eine Art Vorahnung. Sobald ich am Barren stand, griffen dann die Automatismen.
Autor: Christian Baumann EM-Dritter

Weil die Belastung so hoch gewesen war, zog sich Steingruber tags darauf auch zugunsten der bevorstehenden Olympischen Sommerspiele in Tokio zurück. «Ich konnte aber nochmals ganz viel Kraft, Motivation und Selbstvertrauen für dieses grosse Ziel tanken», bestätigt die Olympia-Dritte von Rio am Sprung.

Alles rundherum ausgeblendet

Nach dem Podiumstraining hatte es Gischard im Rücken gezwickt, so heftig, dass kurzzeitig das Gehen eine Plage war. «Doch ich liess mich nicht verunsichern, stattdessen bin ich sehr locker gestartet.» Und vor der zweitletzten Bahn in der Endausmarchung konnte sich der Schweizer Teamcaptain nochmals pushen, blieb weiter fehlerfrei und hatte bald darauf seinen Lohn dafür im Sack. Gischards Schlussfolgerung: «Wir Schweizer haben einen guten Job gemacht an der Heim-EM.»

Dies trifft auch auf Reckspezialist Baumann zu, der nach eigenem Empfinden mit seiner geteilten Bronzemedaille für eine Sensation gesorgt hat. «Ich hatte eine Art Vorahnung. Denn die Übungen in der Qualifikation und im Mehrkampf-Final verliehen mir viel Sicherheit. Sobald ich am Barren stand, griffen die Automatismen.»

SRF zwei, «sportpanorama», 25.04.2021 19:00 Uhr ; 

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