Die grösste Schweizer Hoffnung hat zum Auftakt der Kunstturn-EM geliefert. Anny Wu zeigte eine starke Qualifikation und löste gerade noch das Ticket für den Mehrkampffinal am 29. Mai. Sie belegte Rang 26. Da aber die jeweils drittbeste Athletin Deutschlands und Frankreichs vor Wu klassiert waren und pro Nation nur zwei Athletinnen um die Medaillen kämpfen dürfen, rutschte die Schweizerin mit 49,199 Punkten gerade noch auf den 24. und letzten Platz, welcher zur Finalteilnahme berechtigt. Der Vorsprung auf die Niederländerin Floor Slooff betrug am Ende 0,033 Punkte.
Wu turnte nicht perfekt. Am Startgerät Sprung stürzte sie. Mit überzeugenden Leistungen am Stufenbarren und in der abschliessenden Bodenübung verbesserte sie sich noch. Nebst dem Mehrkampf- wird Wu auch den neu geschaffenen Mixed-Team-Final am Mittwoch bestreiten.
Keine kommt perfekt durch
Auch die weiteren Schweizerinnen zeigten überwiegend ordentliche Leistungen, kamen aber nicht fehlerlos durch die Geräte. So erreichte die Equipe mit Rang 15 das gesteckte Ziel, einen Top-12-Platz, nicht. Angela Pennisi klassierte sich dank starker Vorstellung am Sprung auf Rang 41. Ihr wurde wie Samira Raffin (47.) der Schwebebalken zum Verhängnis. Daria Angelina Hartmann überzeugte wiederum an ebenjenem.
Die besten Übungen der Schweizerinnen
Mit Lena Bickel fehlte die Teamleaderin. Sie wurde geschont, nachdem bei ihr nach den Olympischen Spielen Rückenprobleme aufgetreten waren, die bis in die Oberschenkelmuskulatur ausstrahlten.
Italien holt Gold
Die Team-Medaillen gingen an Italien (Gold), Deutschland (Silber) und Frankreich (Bronze), wobei insbesondere der zweite Platz des deutschen Teams überraschte, welches ohne seine drei besten Turnerinnen antreten musste.
Am Dienstag turnen in Leipzig die Männer. Hier sind die Schweizer Ambitionen markant höher, auch weil das Schweizer Team vollzählig am Start ist. Mit dem Team streben die Schweizer Männer einen Platz unter den Top 8 an. Ausserdem hofft die Delegation auf einen Top-8-Platz im Mehrkampf und auf die Qualifikation für drei Gerätefinals.