- Noe Seifert turnt an den Europameisterschaften in Leipzig im Mehrkampf auf den 6. Rang.
- Der 26-Jährige hat die Medaillen bis zum letzten Gerät im Blickfeld, ehe ihm die Landung am Reck misslingt.
- Matteo Giubellini klassiert sich auf Platz 10, Adem Asil (TUR) wird Europameister.
Die Medaille lag für Noe Seifert in Reichweite. Der 26-Jährige, der sich mit Rang 1 in der Qualifikation zum Mitfavoriten geturnt hatte, lieferte nämlich auch im Final des Mehrkampfs ab. Nach verhaltenem Beginn und Platz 12 bei Wettkampf-Hälfte lancierte Seifert die Aufholjagd.
Dank einer sensationellen Übung am Barren (14,266 Punkte) lag er vor der abschliessenden Übung am Reck auf dem 4. Platz. 13,534 Zähler waren gefordert, um Krisztofer Meszaros (HUN) noch vom Bronze-Rang zu verdrängen. Doch Seifert verpatzte den Abgang vom Reck und musste sich mit den Händen am Boden abstützen. Der Schweizer erhielt 13,000 Punkte und fiel noch auf den 6. Rang zurück.
Zweite Chance am Samstag
So muss der Aargauer aus Oftringen weiter auf eine Mehrkampf-Medaille warten. 2022 und 2023 kam er im Mehrkampf jeweils auf den 5. Platz. Diesmal hätte es mehr sein können, im besten Fall sogar die erste Schweizer Männer-Mehrkampf-Medaille an grossen Titelkämpfen seit Max Benker 1957 (Bronze).
«Ich war ziemlich am Anschlag, konnte mich aber während dem Wettkampf steigern», sprach Seifert das kräftezehrende Programm der letzten Tage an. «Dass es am Schluss so knapp nicht reicht, ist natürlich schade.» Ausgerechnet am Reck hat Seifert noch eine Medaillen-Chance. Am Samstag findet der Gerätefinal statt.
Giubellini in Top 10
Auch Matteo Giubellini gehörte nach Rang 4 in der Qualifikation zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärter. Der 20-Jährige konnte im Final jedoch nicht ganz an seine Leistungen vom Dienstag anknüpfen. Giubellini fiel an keinem Gerät richtig ab, der Ausreisser nach oben fehlte jedoch im Programm des Obersiggenthalers.
Insbesondere am Barren hätte er sich wohl mehr erhofft als die 13,066 Punkte. Mit einer Gesamtpunktzahl von 79,663 Zählern klassierte sich Giubellini in der Endabrechnung dennoch auf dem starken 10. Rang.
Asil unangetastet
Gold sicherte sich Adem Asil. Der Türke zeigte in Leipzig einen Traumwettkampf und kürte sich mit 82,398 Punkten zum zweiten Mal nach 2023 zum Mehrkampf-Europameister. Damit lag er fast einen Zähler vor Silber-Gewinner Leo Saladino (81,430) aus Frankreich.