Mit Rang 2 an seinem letzten Engadin Skimarathon als Langlauf-Profi schloss sich am Sonntag für Dario Cologna ein grosser Kreis. Nach den Schweizer Meisterschaften in zwei Wochen endet seine gigantische Karriere endgültig.
Zeit, um zurückzublicken und ein Fazit zu ziehen. Im «Sportpanorama» äusserte sich Cologna bei Sascha Ruefer zu folgenden Themen:
- Sein letzter Engadiner: «Natürlich will man immer gewinnen, gerade am Engadiner. Es war aber ein schöner zweiter Platz. Es war emotional. Ich habe überall auf der Strecke meinen Namen gehört, die Fan-Plakate gesehen. Es war schön, diese Dankbarkeit der Fans zu spüren. Es gab ein paar Tränen, in meinem Alter wird man sentimental. Es wird nicht leicht, die Bühne zu verlassen. Aber es ist schön, das mit einem guten Gefühl zu tun. Ich habe das Karriereende früh kommuniziert und konnte mich lange darauf vorbereiten.»
- Die Highlights seiner Karriere: «Ganz oben steht wohl der Skiathlon in Sotschi 2014, wo ich mein zweites Olympisches Gold gewann. Nach einer Bänderverletzung im Fuss (Anm.: Er riss im November 2013 3 Bänder im Fuss) wusste ich nicht, ob ich zurückkomme. Dann der Triumph im Massenstart – Mann gegen Mann. Ausserdem der erste Podestplatz 2008 in La Clusaz hinter Petter Northug. Dass man merkt, man kann mit den Besten mitfighten.»
Schwierig zu sagen, ob es wirklich Intelligenz war.
- Seine Trainingsintelligenz als Basis zum Erfolg: «Wichtig ist, dass man ein gutes Körpergefühl hat, dass der Austausch mit dem Trainer stimmt. Man braucht einen Plan. Ich habe selber gemerkt, wie viel ich brauche. Man ist im Langlauf immer nahe am Limit, darf aber nie darüber hinaus gehen. Dafür hatte ich ein gutes Gefühl. Schwierig zu sagen, ob es wirklich Intelligenz war.»
- Rückschläge in seiner Karriere: «Bei den Rennen über 50 km war oft Pech oder Unvermögen im Spiel. Mein Husten war hartnäckig, gerade bei Etappenrennen wie der Tour de Ski wurde es oft immer schlimmer. Die Bänderverletzung natürlich. Aber eigentlich bin ich gut durch die Karriere gekommen, kleine Rückschläge gehören dazu. Es gab Momente, in denen ich nicht zufrieden war und Zweifel aufkamen. Doch motiviert war ich immer. »
Wieso der Interviewpartner Dario Cologna nicht der «richtige» Dario Cologna ist und wo der Münstertaler laut seinen Weggefährten richtig auf den Putz hauen kann, wird im Video unten enthüllt: