Aufgedunsene Finger und violett verfärbte Zehen; es sind keine schönen Bilder, die der
norwegische Rundfunk NRK
auf seiner Website zeigt. Ein Langläufer, dem der Verlust der grossen Zehe droht. Grund: Er hatte am 16. Januar bei extremer Kälte am Langdistanzrennen La Diagonela in Zuoz teilgenommen. Bei Temperaturen von bis zu -28 Grad erlitt er eine Nekrose, das Gewebe starb ab.
Die Renn-Jury betonte gegenüber SRF, dass die tiefen Temperaturen am Abend vor dem Rennen im Captain's Meeting thematisiert worden seien. Man habe die Läufer «proaktiv» dazu angehalten, sich «mit allen zur Verfügung stehenden Hilfsmittel gegen die Kälte zu schützen.» Zusätzlich habe man ausnahmsweise warme Überziehkleidung erlaubt.
Statement des Veranstalters
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Die Diagonela-Veranstalter äusserten sich zu der Berichterstattung des NRK und nannten unter anderem folgende Punkte:
Sämtliche anwesenden Team Captains wurden auf die Prognose und tiefen Temperaturen (die vorliegende Prognose lautete damals bis zu -20 Grad) durch die Jury hingewiesen.
Dafür traf die Jury zusätzlich [...] den Entscheid, dass es als Ausnahme gegenüber dem gültigen Reglement [...] für das Rennen am Samstag gestattet ist, dass es sogar empfohlen wird, beheizbare Socken, Sohlen und Handschuhe zu verwenden.
Eine Verschiebung der Startzeit hätte zu einem längeren Aufenthalt der Athletinnen und Athleten im Freien und somit einer Verschärfung der kältebedingten Problemen geführt. Im Start- und Zielbereich [...] war keine Möglichkeit verfügbar, um sich in einen geheizten Innenbereich zu begeben. Dies, um dem geltenden Schutzkonzept im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gerecht zu werden und die Sicherheit der Athleten gewährleisten zu können.
[...] ebenfalls zu bedenken, dass mit einem Verschieben des Starts auf einen späteren Zeitpunkt die Wahrscheinlichkeit auf zusätzliche Kontakte mit Amateur- und Hobby-Läufern
auf der öffentlichen Loipe weiter gestiegen wäre.
Einige Teilnehmer des Rennens über 65 km hatten kritisiert, dass der Start bereits um 8:30 Uhr erfolgt war. Auch Britta Norgren und der Sieger von 2019, Andreas Nygaard, landeten nach dem Rennen im Spital. Letzterer betonte indes in seinem Post auf Instagram, die Erfrierungen seien «selbstverschuldet».
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