Die langen Vertragsverhandlungen zwischen Swiss-Ski und Guri Hetland führten zu einem Ende, allerdings auch zur Trennung. Der Verband lässt mit der Norwegerin eine ausgewiesene Fachkraft ziehen.
In einem Communiqé ist die Rede davon, dass Swiss-Ski mit Blick auf den kommenden Olympiazyklus strukturelle Anpassungen anstrebe. Diese Neuausrichtung hätte auch die Rolle von Hetland als Cheftrainerin der Langläufer tangiert.
Unüberbrückbare Differenzen
In den zähen Verhandlungen zeigte sich, dass gewisse Differenzen nicht aus dem Weg zu räumen waren. Die logische Konsequenz davon war das sofortige Ende der Zusammenarbeit.
Sportdirektor Markus Wolf sagt: «Ich bedaure den Entscheid, respektiere jedoch die Haltung von Guri Hetland, sich mit der vorgesehenen Rolle nicht vollständig identifizieren zu können.»
Mit viel Durchsetzungsvermögen
Hetland besetzte seit dem Sommer 2010 den Posten als Schweizer Cheftrainerin. Mit ihrer Kompetenz, Umsicht und einem souveränen Auftreten zerstreute die 39-Jährige schon rasch anfängliche Skepsis, die bei ihrer überraschenden Nomination geäussert worden waren.
Auch schaffte es die Ökonomin, sich in der Männerbastion zu behaupten. Von Dario Cologna, den sie in Sotschi zu zwei Olympia-Goldmedaillen geführt hat, wird Hetland als enge Vertraute geschätzt. «Ich hatte eine gute Zeit mit dem Schweizer Team. Sehr gerne hätte ich mit den Athleten weitergearbeitet. Es ist sehr schade, dass wir unsere Differenzen bezüglich der neuen Aufgabenverteilung nicht beseitigen konnten», bedauerte die scheidende Trainerin.
Kurz vor ihrer Ankunft 2010 war bereits Ehemann Tor Arne Hetland als Sprintverantwortlicher von Swiss-Ski installiert worden. Sein Kontrakt wurde nach der Saison 2013/14 nicht mehr verlängert. An seiner Stelle hat der Verband jüngst den Slowaken Ivan Hudac als Gruppencoach engagiert. Nach Guri Hetlands Abgang muss nun noch ein gleichberechtigter Partner gefunden werden.