Die Hoffnungen der Schweizer Langlauf-Fans ruhen beim Heim-Weltcup in Davos in erster Linie auf den Sprintern Jovian Hediger und Nadine Fähndrich. Zu reden gibt aber weiterhin die Absenz der Skandinavier.
Der Schweizer Männer-Cheftrainer Kein Einaste kommentierte das Fehlen der Norweger, Schweden und Finnen mit trockenem Humor: «Die beste Nation ist doch am Start.» Rückfrage: Die Russen? «Nein, die Schweiz», meinte der neue starke Mann bei den Schweizer Langläufern. Er weiss natürlich, dass dies nicht wirklich stimmt. Einaste meint aber auch: «Das Fehlen einiger Top-Nationen ist eine Chance für neue Stars.»
Viele gewichtige Absenzen
Tatsächlich könnten vor allem die besten Schweizer Sprinter von der vielerorts mit Unverständnis aufgenommenen Absage der Nordländer wegen des Coronavirus profitieren. Bei den Männern fehlen deshalb in Davos acht der zwölf Podestläufer vom Weltcup-Auftakt vor zwei Wochen im finnischen Kuusamo, bei den Frauen sogar deren zehn.
Jovian Hediger belegte im ersten Klassisch-Sprint den 6. Platz – hinter vier Norwegern und dem russischen Gesamtweltcup-Sieger Alexander Bolschunow.
Es war nicht das Ziel, schon jetzt in Topform zu sein, aber ich bin schon etwas weit weg.
Fragezeichen bei Dario Cologna
Wenig rechnet sich für einmal Dario Cologna aus, der im letzten Jahr mit dem 3. Platz über 15 km überzeugte. Sein Formaufbau ist auf die WM im Februar ausgerichtet. «Es war nicht das Ziel, schon jetzt in Topform zu sein, aber ich bin schon etwas weit weg», gab der vierfache Olympiasieger zu.
In Kuusamo belegte Cologna die Ränge 38, 29 und 30. «Es müsste sehr viel passieren, damit es ein sehr gutes Resultat gibt», ist der Bündner realistisch. «Wichtiger ist, dass ich einen Schritt in die richtige Richtung mache und das Gefühl besser ist als an den letzten Wochenenden.»