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Neuer Dopingbericht enthüllt Ein Drittel aller Langlauf-Medaillen seit 2001 verdächtig

Ein neuer Dopingbericht wirft ein schlechtes Licht auf den Ausdauersport.

Rund ein Drittel aller Langlauf-Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften seit 2001 sind wohl von Athleten gewonnen worden, die unter Dopingverdacht stehen. Darunter sollen 91 Goldmedaillen sein.

Dies geht aus einem Bericht der ARD-Dopingredaktion und der Sunday Times im Rechercheverbund mit SVT und republik.ch hervor.

  • Der Rechercheverbund stützt sich auf eine von einem Whistleblower übermittelte Datenbank, die rund 10'000 Bluttests von 2000 Athleten aus den Jahren zwischen 2001 und 2010 – also bis zur Einführung biologischer Pässe – beinhaltet.
  • Blutwerte wurden dabei als «abnormal» klassifiziert, wenn eine Chance von 1:100 oder geringer besteht, dass diese auf natürlichem Wege entstanden sein können.
  • Mehr als 50 Langläufer, die sich für die Olympischen Spiele in Pyeongchang qualifiziert haben, sollen in der Datenbank mit abnormalen Blutwerten erscheinen.

Russland an der Spitze

Insgesamt 290 Langläufer sollen sich mit abnormalen Werten verdächtig gemacht haben. Die grösste Anzahl stammt aus Russland, aber auch Deutschland, Frankreich, Norwegen, Finnland, Österreich und die Schweiz sollen betroffen sein.

Von den Schweizer Athleten, die im Datensatz auftauchen, hätten 18 Prozent oder etwa jeder fünfte zumindest einmal auffällige Blutwerte aufgewiesen.

Sendebezug: Radio SRF 1, Nachrichtenbulletin, 4.2.17, 8 Uhr

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