Am Ende der 50 Kilometer stand wenig Euphorie, dafür gab es umso mehr Diskussionsbedarf. Dem Norweger Emil Iversen wurde der Sieg zum Abschluss der Nordisch-WM in Oberstdorf per Juryentscheid zugesprochen.
Die entscheidende Szene ereignete sich auf der Zielgeraden: Johannes Hösflot Kläbo mogelte sich ganz rechts am Führenden Alexander Bolschunow vorbei und fuhr als Erster im Ziel ein. Der Haken dabei: Kläbo touchierte den Russen, dessen Stock in der Folge brach. Bolschunow wurde gar noch von Iversen abgefangen. Und: Kläbo übertrat bei seinem Manöver auch die Streckenbegrenzung.
Bittere Pillen für Kläbo und Bolschunow
Die Jury schaute sich die Aktion mehrmals an und kam nach einer Dreiviertelstunde zum finalen Entscheid: Kläbo wurde disqualifiziert, Bolschunow, der ohne seinen Stockbruch mit hoher Wahrscheinlichkeit vor Iversen geblieben wäre, musste mit Silber vorliebnehmen. Bronze ging an Simen Hegstad Krüger (NOR).
Protest von Norwegen
Der norwegische Langlaufverband legte in der Folge Protest ein. Für Kläbo, an dieser WM bereits dreifacher Goldmedaillengewinner, wäre es sein insgesamt 7. und sicher bedeutungsvollster WM-Titel gewesen.
Bolschunow schliesslich zeigte sich im Interview völlig enttäuscht. Der Weltcup-Leader hatte über die 50 km bei den Olympischen Spielen 2018 und an der WM 2019 in Seefeld jeweils bereits «nur» Silber geholt.
Cologna in den Top 10
Dario Cologna schaffte es in seinem mutmasslich letzten WM-Rennen auf den guten 9. Platz. Er kam eine knappe Minute hinter Kläbo im Ziel an. Ein tolles persönliches Resultat gelang Jason Rüesch mit Rang 11 (1:38 zurück).
Candide Pralong (21.) und Jonas Baumann (22.) kamen in einer grösseren Gruppe an und rundeten das gute Schweizer Teamergebnis ab.