«Mozart des Schachs», «Wunderkind», «jugendlicher Grossmeister»: Die positiven Betitelungen für den frischgebackenen Weltmeister Magnus Carlsen kennen keine Grenzen. Bereits als 5-Jähriger begann der Norweger mit seinem Sport, wurde mit 13 Jahren Grossmeister und mit 19 die jüngste Weltnummer 1 der Geschichte. Mit dem WM-Titel in Chennai (Ind) setzt der Superstar der Szene seiner steilen Karriere die Krone auf.
Attraktiv, wagemutig, fehlerfrei
Der neue König der Schachwelt stürzte seinen Vorgänger Viswanathan Anand an dessen Heimturnier in gewohnter Manier: Carlsen spielte attraktiv, ging Wagnisse ein und zeigte sich auch an der Weltmeisterschaft fehlerfrei. Sein jugendliches Auftreten macht den Norweger in seiner Heimat zum Publikumsliebling und Werbeträger. Und der «Carlsen-Effekt» bietet einer breiteren Bevölkerung Zugang zu den 64 schwarz-weissen Feldern.
Bieler Vergangenheit
Carlsen löst mit seinem Titel nicht nur Anand als Weltmeister ab, sondern läutet eine neue Ära im Schachsport ein. In einem Atemzug mit den besten Spielern des 20. Jahrhunderts genannt, reiht sich der 22-Jährige nahtlos hinter José Raúl Capablanca, Bobby Fischer und Garri Kasparow ein.
Bereits 2005, im Alter von 14 Jahren, hatte Carlsen einen Auftritt beim internationalen Schachfestival in Biel, wo er 6 Jahre später als Nummer 1 zurückkehrte.