Im Februar 2010 wagte sich Marina Gilardoni erstmals auf den Skeleton-Schlitten. Es war Liebe auf den ersten Blick: «Sofort war die Sucht da, immer wieder runterfahren zu wollen.» Eine Liebe, die bald Früchte tragen sollte, denn seit zwei Saisons fährt die 28-Jährige bei Weltcuprennen konstant in dieTop 10.
3. Platz, 2. Platz - und nun EM-Gold?
Zum Heimrennen in St. Moritz reist Gilardoni mit viel Selbstvertrauen: «Wenn alles passt, liegt sehr viel drin.» Die jüngsten Auftritte der St. Gallerin waren in der Tat verheissungsvoll. In Königssee fuhr sie erstmals aufs Podest , und Anfang Jahr verpasste sie ihren ersten Weltcup-Sieg in Lake Placid nur um 9 Hundertstel.
Am Freitag geht es im Engadin auf der einzigen Natureisbahn der Welt nicht nur um Weltcup-Punkte - für die startenden Europäerinnen ist das Rennen gleichzeitig die EM. Letztes Jahr verschenkte Gilardino in St. Moritz noch viel Zeit in der Horseshoe-Kurve, doch nun scheint sie gerüstet: «Ich fühle mich hier sehr wohl.»
Zurück zu einstigen Medaillen-Freuden
Mit den Rücktritten von Gregor Stähli (3x Weltmeister, 2x Olympia-Bronze) und Maya Pedersen-Bieri (1x Olympia-Gold, 2x Weltmeisterin) im Jahr 2010 versiegten die Erfolgsmeldungen im nationalen Skeleton. Gilardoni hätte sicher nichts dagegen, diese Schweizer Durststrecke nun zu beenden.
Sendebezug: Radio SRF 1, 4.2.16, 18:45-Uhr-Bulletin