Viermal Norden gegen Süden hiess es in den WM-Viertelfinals, viermal setzte sich das Team aus dem Süden durch: Neuseeland, Australien, Südafrika und Argentinien stehen in der Vorschlussrunde.
Technik mangelhaft
Die Analysten versuchen, den Erfolg des Südens zu ergründen. «Die Spieler im Norden sind technisch einfach unterlegen», meint etwa der britische Telegraph . In Europa würden Spieler schon im Nachwuchsbereich zu viel nach Grösse und Gewicht (dis-)qualifiziert, Technik und Geschwindigkeit blieben auf der Strecke.
Die europäischen Ambitionen beschränkten sich darauf, die lukrativen innereuropäischen Six Nations (Nationalteams) und European Champions Cup (Klubs) zu gewinnen, anstelle die interkontinentale Herausforderung zu suchen.
Alles für das Nationalteam
Agence France Presse sieht nach dem Debakel der «Bleus» gegen Neuseeland (13:62) die «protektionistische Organisation» des Rugby im Süden als Hauptgrund: Lohnzahlung durch den Verband, mehr Ruhephasen, nationale Erfassung junger Spieler.
Besser unter Druck
Weniger grosse Unterschiede sieht der New Zealand Herald . Der Norden liege keineswegs «Meilen im Hintertreffen». Den Unterschied an diesem Turnier habe das Spiel unter Druck dargestellt, bei Schottland-Australien (34:35) sei es eine «dumme Entscheidung» bei einem Lineout gewesen.
Oder ist das Wetter schuld?
Einen ganz anderen Erklärungsansatz hat der neuseeländische Wales-Coach Warren Gatland: «Das Wetter», so der 52-Jährige. Was er meinte: Die angenehmen Winter in Südafrika und Australien ermöglichten den Spielern, auf härteren Spielfeldern an ihrer Technik zu feilen.
Sendebezug: srf.ch/sport, Livestream, 18.10.15, 14:00 Uhr