Eine Machbarkeitsstudie von Swiss Olympic und den olympischen Wintersportverbänden zeigt: Olympische Winterspiele in der Schweiz sind möglich. Der Grossanlass soll 2030 – oder alternativ 2034 – im Alpenland stattfinden.
Überzeugt von dieser Idee ist auch Jürg Stahl, der Präsident von Swiss Olympic: «Die Schweiz hat die Ambitionen und das Wissen, um als erstes Land Olympische Spiele durchzuführen, welche nicht nur in einer Stadt oder einer Region stattfinden.» Als Vorteile nennt Stahl den dezentralen Aspekt, dass alle vier Landesteile berücksichtigt werden sollen, das funktionierende ÖV-Netz, die hohe Sicherheit und der enorme Erfahrungsschatz von Welt- und Europameisterschaften.
Enger Zeitplan
Weil die Spiele erst im kommenden Jahr definitiv vergeben werden, liegen zwischen Vergabe und Durchführung nur sechs Jahre. Ein enger Zeitplan, doch der Swiss-Olympic-Präsident zeigt sich dennoch zuversichtlich: «Vielleicht ist das auch gerade gut.» Gerade mit Rückblick auf die gescheiterten Versuche, den Grossanlass in die Schweiz zu holen, sei etwas weniger Vorlaufzeit hilfreich.
Die in der Machbarkeitsstudie vorgeschlagenen Durchführungsorte in der Schweiz seien «noch nicht in Stein gemeisselt». Dass vor allem bestehende Sportanlagen genutzt werden sollen, hat auch zur Zustimmung der Bevölkerung geführt. Teilweise Anpassungen oder Verbesserungen würden auch unabhängig von Olympia stattfinden. «Unser Ziel ist, dass möglichst viele Menschen in der Schweiz Sport treiben können», so Stahl.
Crans-Montana scheint bereit
Mit der Ski-WM 2027 in Crans-Montana wird bereits vor Olympia ein Wintersport-Grossanlass in der Schweiz stattfinden. Der Walliser Ort ist in der Machbarkeitsstudie auch als Ort für die Skirennen 2030 vorgesehen. Didier Défago, der CEO der Ski-WM 2027 in Crans-Montana, sagte dazu: «Es ist sicher erfreulich. Es kommt nun ein zusätzliches Ziel, eine zusätzliche Motivation dazu.»
Gerade die Nachhaltigkeit ist beim ehemaligen Skirennfahrer ein grosses Thema. «Wir arbeiten jetzt schon seit einem Jahr am Fundament für die WM 2027. Das dann weiterführen zu können, ist sicher sehr positiv.»
Neben Stahl und Défago hat auch die Walliser Kantonsregierung erklärt, dass die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sehr ermutigend seien und sie eine Durchführung unterstützen würde.
Weitere Reaktionen zur Machbarkeitsstudie:
- Ruth Wipfli Steinegger (Vizepräsidentin von Swiss Olympic und Leiterin des Projekt-Lenkungsausschusses für Olympische und Paralympische Spiele in der Schweiz): «Die olympische Bewegung steht am Anfang einer neuen Ära – mit möglichst nachhaltig organisierten Spielen, von denen viele Bereiche der Gesellschaft profitieren sollen. Die Machbarkeitsstudie bestärkt uns in der Vision, dass die Schweiz mit ihrer Innovationskraft den Start in diese neue Ära prägen kann – und solche Spiele die Kraft haben, auch die Schweiz vorwärts zu bringen.»
- Urs Lehmann (Präsident von Swiss-Ski und Mitglied des Lenkungsausschusses): «Die Schweiz ist in der glücklichen Lage, bereits über praktisch sämtliche benötigten Infrastrukturen – von den Sportstätten über die Unterkünfte bis zum Verkehrsnetz – zu verfügen. Packen wir die Chance und machen wir aus Olympischen und Paralympischen Winterspielen nicht bloss einen unvergesslichen Sportanlass, sondern ein nachhaltiges Impulsprogramm für die Schweiz und den Schweizer Sport.»