In der Qualifikation für den Wettkampf von der Normalschanze landete Simon Ammann die grösste Weite - entsprechend hoch wurden die Erwartungen. Diese erfüllte der Toggenburger mit Rang 16 nicht. «Seine beiden Sprünge waren nicht medaillenwürdig. Er konnte nie seine gesamte Power am Tisch einsetzen», analysiert SRF-Experte Andreas Küttel. «Man dachte, dass er auch im Wettkampf bereit sein muss. Aber Skispringen ist nicht immer so berechenbar», begründet Küttel.
Nun überzeugte Ammann in den Trainings von der Grossschanze mit den Rängen 1 und 3. Der vierfache Olympiasieger sei von Rang 16 «genervt» gewesen, nun aber fast noch lockerer als auf der Normalschanze aufgetreten, erzählt Küttel. «Er sprang hervorragend.»
Küttel: «Das Selbstvertrauen ist da»
Für Ammanns gutes Gefühl spricht auch, dass er als bereits gesetzter Springer die Qualifikation vom Mittwoch ausliess. «Dies zeigt, dass das Setup vom Material her passt, dass das Selbstvertrauen da ist und er die gesamte Energie für den Wettkampf aufspart», so Küttel. Ammann, der als «Spezialist für Grossanlässe» gilt, holte an den letzten 3 WM immer mindestens 1 Medaille.
Grosser Kreis von Medaillenanwärtern
Doch der Favoritenkreis ist gross. «Es gibt mindestens 10 Athleten, die auf das Podest springen können. Entscheidend ist auch die Tagesform», weiss Küttel. Weit oben auf der Liste hat er Titelverteidiger Gregor Schlierenzauer. Doch er habe den Gesamtweltcup-Leader bislang nicht so souverän erlebt wie im Weltcup. Küttel: «Auch er muss das Letzte auspacken, um gewinnen zu können.» Für Spannung ist in Predazzo also gesorgt.