Mit einem ungläubigen Kopfschütteln zeigte Simon Ammann an, dass er von den Windverhältnissen in Falun überrascht war. Der Satz auf 130,5 m hatte es in sich: «Ich merkte sofort, dass es aufgrund des starken Aufwindes weit geht. 140 m wären gefährlich gewesen», gab der Toggenburger zu Protokoll.
Wieder kein Telemark
Der 33-Jährige musste gar die Arme zum Bremsen zur Hilfe nehmen. Gleichzeitig verunmöglichte der starke Wind die Telemark-Landung. Eine solche müsste Ammann jedoch gelingen, will er beim heutigen Springen auf der Grossschanze ein Wörtchen mitreden.
Velta in Form - Deutsche Ambitionen
Rune Velta, Weltmeister auf der Normalschanze, zeigte in der Qualifikation, was es heisst bezüglich Weite und Stil eine souveräne Leistung zu liefern. Der Norweger stellte gleich einen neuen Schanzenrekord auf und zeigte, dass mit ihm auch auf der Grossschanze zu rechnen ist.
Der zweifache Saisonsieger Richard Freitag hielt als Qualigewinner die Farben für Deutschland hoch, doch in erster Linie ruhen die Hoffnungen des deutschen Teams auf Severin Freund, dem Silbermedaillengewinner auf der Normalschanze. Der Bayer verzichtete jedoch wie viele andere Favoriten auf einen Start bei der Qualifikation. Seine Ambitionen unterstrich auch Vierschanzentournee-Gewinner Stefan Kraft (Ö) mit einem Satz auf 132 m.
Angesichts des grossen Favoritenkreises sieht sich Ammann eher in der Position des Aussenseiters, was ihm aber auch die nötige Gelassenheit geben könnte: «Nach dem Training habe ich gehofft, dass ich die Qualifikation ohne Probleme überstehe. Den Wettkampf kann ich locker angehen».
Sendebezug: SRF zwei, «sportlive», 21.02.2015, 16:20 Uhr