Es sei selten, dass man an einem Grossanlass eine 2. Chance bekomme, sagte Simon Ammann am Tag vor dem WM-Auftakt auf der Normalschanze. «Es ist schön, so spät in meiner Karriere wieder hierhin zurückzukommen.»
Bei der letzten WM auf der Anlage in Predazzo war Ammann vor genau 10 Jahren als amtierender Doppel-Olympiasieger lediglich auf die Plätze 17 und 9 gesprungen - eine Enttäuschung. «Es war damals eine schwierige Zeit für mich. Aber seither habe ich viel gelernt.»
Auch Glück braucht es
Der grosse Favorit am Samstag auf der kleinen Schanze heisst Gregor Schlierenzauer. Neben dem österreichischen Rekord-Weltcupsieger kommt rund ein Dutzend Athleten für einen Medaillengewinn in Frage. Zu ihnen gehört auch Ammann. «Meine Januar-Resultate stimmen mich zuversichtlich, dass ich im Bereich der Medaillen landen kann», so der Weltmeister von 2007.
Ammann, der an den letzten 3 Weltmeisterschaften immer mindestens einmal Edelmetall gewonnen hat, weiss: «Vor allem auf der kleinen Schanze braucht es immer auch etwas Glück, weil alle so eng beisammen sind.»
«Morgen etwas mehr in die Höhe»
Nach der Qualifikation vom Freitag, in der Ammann mit 102,5 m den zweitweitesten Sprung aller Athleten stand, darf der Toggenburger mehr denn je mit seiner insgesamt 5. WM-Medaille liebäugeln. Zumal der 31-Jährige noch Steigerungspotenzial sieht: «Der Sprung war mir eine Spur zu zackig. Morgen will ich ihn noch etwas mehr in die Höhe wirken lassen.» Die Fans dürfen gespannt darauf sein, was Ammann aus seiner 2. Chance macht.