Dario Cologna wirkt in diesen Tagen besonders locker – Medientermine bewältigt er mit grosser Gelassenheit. Der Schweizer hat dank des starken Auftakts an der WM weniger Druck und muss im Gegensatz zu den schwedischen Spitzenläufern keine unangenehmen Fragen beantworten.
Aber Cologna will nicht nur mit einer Medaille zurückkehren. Sein Plan, an dieser WM nur auf die Distanzrennen zu setzen, soll aufgehen. Beim nächsten Rennen über 15 Kilometer im Skatingstil gehört er klar wieder zu den Favoriten – in dieser Disziplin gewann er vor genau einem Monat das Weltcuprennen im russischen Rybinsk.
Ein Meister der Vorbereitung
Das Selbstvertrauen sei da, die Form stimme, sagt Cologna, um im gleichen Atemzug die Favoritenrolle auch auf andere Schultern zu verteilen. «In dieser Disziplin können einige vorne mitlaufen – die Norweger, die Schweden, die Russen». Der Münstertaler ist jedoch ein Meister der Vorbereitung. Die letzten Tage verbrachte er mit lockerem Training, Skitests und viel Erholung – dank seiner grossen Erfahrung weiss er genau, was sein Körper zwischen den Rennen braucht, um dann im entscheidenden Moment wieder in Topform zu sein.
Cologna betont, dass die Disziplin 15 Kilometer ein ganz anderes Rennen als der Skiathlon sei. Die Läufer nehmen die Strecke einzeln in Angriff – es gibt keinen Kampf Mann gegen Mann. Der 28-Jährige ist auf die Zwischenzeiten angewiesen, die ihm die Trainer und Betreuer auf der Strecke zurufen.
Ideale Startnummer
Sein grosser Vorteil: Da der norwegische Weltcup-Leader Martin Jonsrud Sundby wegen einer hartnäckigen Erkältung auf das Rennen verzichtet, startet Cologna als letzter der Favoriten und weiss so genau, wie schnell die Konkurrenz vor ihm unterwegs ist. Ausserdem geht die Strecke zweimal über den schwierigeren Teil des legendären Aufstiegs «Mörderbakken» – das kommt dem Schweizer als starkem Kletterer entgegen
Auch wenn Dario Cologna zur Zeit mehr über Renntaktik spricht als über seine Medaillenchancen - die Lust auf mehr ist bei ihm in diesen Tagen deutlich zu spüren.