Programm
Seit Mitte Dezember zeigt die Formkurve von Dario Cologna stetig nach oben. Mit Ausnahme des ersten Wettkampfes (24. in Kuusamo) beendete er alle Langdistanz-Rennen in den Top 13 und konnte vor genau einem Monat in Rybinsk seinen ersten Saisonsieg über 15 km in freier Technik feiern.
Im Hinblick auf die WM scheint dem 28-jährigen Münstertaler einmal mehr ein optimaler Formaufbau gelungen zu sein. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Cologna bei der WM-Hauptprobe im schwedischen Östersund nur Rang 13 belegt hatte.
Iseppi: «Er will im ersten Rennen zuschlagen»
Das Ziel von Cologna ist klar. «Ich habe drei Möglichkeiten, um eine Medaille zu gewinnen», sagte er nach seiner Ankunft am Donnerstag in Falun. Die erste und wohl beste Chance dazu bietet sich ihm gleich am Samstag im Skiathlon, wo er als Titelverteidiger antritt. Das sieht auch SRF-Experte Adriano Iseppi so: «Der Skiathlon ist Darios Paradedisziplin. Als amtierender Weltmeister und Olympiasieger will er natürlich gleich im ersten Rennen zuschlagen.»
Und Iseppi ist guter Dinge, dass das Vorhaben des Münstertalers aufgehen könnte. Schliesslich habe Cologna schon mehrfach bewiesen, dass er trotz suboptimaler Vorbereitung am «Tag X» bereit sein könne. «Am Ende entscheidet sich ein Rennen auch im Kopf. Und Dario ist bereit und weiss um seine Form, er hat wieder seinen ‹Killerblick› aufgesetzt», so Iseppis Einschätzung.
Auch Cologna selbst, der sich in den letzten Tagen fernab von jeglichem WM-Rummel zuhause im Münstertal auf seine Einsätze vorbereitet hat, sieht sich für die ‹Mission Titelverteidigung› bereit. «Ich habe ein gutes Gefühl, konnte in den vergangenen Wochen optimal trainieren», so Cologna. Dennoch seien es am Ende immer viele kleine Details, die passen müssen.
Die Krux mit der Strecke
Bei seinen letzten beiden Skiathlon-Siegen an Grossanlässen (Val di Fiemme 2013/ Sotschi 2014) konnte Cologna jeweils im Schlussanstieg eine entscheidende Lücke aufreissen. Aufgrund des Streckenprofils in Falun dürfte dieses Vorhaben heuer allerdings wesentlich schwerer werden. «Die Strecke in Sotschi hatte einen langen Schlussaufstieg, in Falun gibt es nur zwei kleine Anstiege rund 300 m vor dem Ziel», erklärt Iseppi, um im gleichen Atemzug anzufügen: «Man kann es aber auch dort richten.»
Der härteste aller Aufstiege, der sogenannte «Mörderbakken», wurde auf das letztjährige Weltcup-Finale hin entschärft. «Es ist kein Geheimnis, dass mir der Aufstieg früher besser gefallen hat», lautete denn auch Colognas Kommentar zum Streckenprofil.
Nach dem Skiathlon am Samstag folgt am Mittwoch das 15-km-Rennen mit Einzelstart, ehe am Sonntag in einer Woche zum Abschluss der WM noch der Fünfziger ansteht. Dazwischen plant Cologna, mit der Staffel an den Start zu gehen.
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 19.02.2015, 22:34 Uhr / SRF zwei, sportlive, 20.2.15, 15:50 Uhr